ÄGYPTEN: Medien dürfen LGBT-Community nicht mehr unterstützen

ÄGYPTEN: Medien dürfen LGBT-Community nicht mehr unterstützen
Die ägpytische Regierung macht weiter Druck auf Schwule, Lesben und Trangender. Das neuste Vorhaben: Medien dürfen LGBTs in den Medien nur noch darstellen, wenn sie ihre Neigung bereuen. Das bedeutet, Zeitungen, Fernsehen, das Radio oder auch die Internetmedien dürfen quasi nicht mehr positiv und unterstützend über Homosexualität berichten.

Seit dem Konzert der Band Mashrou' Leila herrscht in der LGBT-Community in Äygpten der Ausnahmezustand. Wegen den Regenbogenfahnen im Publikum greifen die Behörden nun knallhart durch, verfolgen vor allem schwule und bisexuelle Männer und verhaften sie teils auf offener Strasse. So ist es laut Human Rights Watch in den vergangenen Tagen zu mindestens 57 Verhaftungen gekommen. Viele von ihnen wurden auch "medizinischen Untersuchungen" im Analbereich unterzogen, um "Beweise" für ihre Homosexualität zu finden. Diese Methoden werden von Menschenrechtsorganisationen als Folter bezeichnet. Einer der Verhafteten während des Konzerts wurde bereits zu einer Haftstrafe von sechs Jahren verurteilt.

Doch dem nicht genug: Der Oberste Rat über die Regulierung der Medien hat nun verlauten lassen, dass Homosexualität eine sündhafte Krankheit sei, welche nicht unterstützt werden dürfe. Aus diesem Grund sei es den Medien nicht mehr erlaubt, die LGBT-Community in irgendeiner Form zu unterstützen. Laut dem Leiter der Behörde, Makram Mohamed, sollen Homosexuelle nur noch gezeigt werden, wenn sie ihr inakzeptables Verhalten bereuen. Die Rolle der Medien soll es sein, die Gefahr der Homosexualität zu unterstreichen, und sie nicht zu würdigen. Es sei schliesslich der Westen, welcher versuche dieses abscheuliche Verhalten als normal darzustellen.

Mashrou' Leila erhielt ein Auftrittsverbot in Ägypten. Die Gruppe ist eine der erfolgreichsten Indie-Rock-Bands im arabischsprachigen Raum und deren Leadsänger hat sich offen als schwul geoutet. Sie sprechen sich auch immer wieder öffentlich für die Rechte von Schwulen, Lesben und Transgender aus, und erhielten daher auch in anderen Ländern bereits Auftrittsverbote.