AUSTRALIEN: Gay-Radiostation wegen Bombendrohung evakuiert
Die Drohung sei via eMail an den Radiosender geschickt worden, heisst es in einer Stellungnahme. Die Studios des Senders seien darauf nach einem bestehenden Notfallplan evakuiert worden. JOY sei während dieser Zeit weiterhin auf Sendung geblieben, und das Gebäude sei darauf von der Victoria Police durchsucht worden. Danach hätten die freiwilligen Mitarbeiter ihre Tätigkeit wieder aufnehmen können. Wie die Polizei später mitteilte, sei niemand verletzt, und es sei auch nichts Verdächtiges gefunden worden.
JOY verurteile diese Tat gegen den Radiosender und die LGBTI-Community aufs schärfste. Man werde nicht aufhören, eine Stimme für die Schwulen, Lesben und Transgender zu sein, die Ausgrenzung weiterhin durchbrechen und die Erfolge, welche die vielfältige Community bereits erreicht hat, feiern. Die LGBTI-Community habe über die Jahre schon viele Drohungen überstanden, und auch die aktuelle Drohung wird eine der einzigen LGBTI-Radiostationen der Welt nicht zum Schweigen bringen. JOY werde auch weiterhin offen bleibe, Radio machen und Freiwillige mit vielen sexuellen Ausrichtungen, Geschlechtern und Lebenshintergründen willkommen heissen, welche mit viel Leidenschaft die Ziele und Werte des Senders mittragen.
Auch auf die möglicherweise anstehende Volksabstimmung über die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare, ging JOY im Statement ein: Der Sender biete eine Plattform für viele Ansichten, inklusive jener zu Marriage Equality und zur Volksabstimmung darüber. Die Drohung habe deutlich gezeigt, welchen Schaden durch eine öffentliche Debatte über unsere Community entstehen kann, und dies nur, weil die Community den Anspruch erhebt als gleichwertige Mitglieder in der Gesellschaft zu gelten. Das Parlament solle seine Arbeit machen und die Ansichten einer deutlichen Mehrheit der Australier umsetzten, welche die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare öffnen wollen, und zwar ohne eine unnötige Volksabstimmung, um dadurch dem Risiko entgegenzuwirken, welches daraus auch für die LGBTs, die Radiostation und für die Community generell entstehe.
JOY habe seine Sicherheitsvorkehrungen nach dem Attentat von Orlando neu beurteilt und sie wurden nun aufgrund der Bombendrohung angewandt. Der Sender werde wachsam und in erhöhter Alarmbereitschaft bleiben, aber trotzdem weiterhin offen bleiben und ein grossartiges Radioprogramm produzieren.