AUSTRALIEN: Premier Turnbull bricht Wahlversprechen
Es war ein Krimi, bis das Ergebnis der vergangenen Wahlen in Australien feststand - so knapp ist es ausgegangen. Schliesslich stand mit Malcolm Turnbull der Sieger fest, und damit blieb der alte, der neue Premierminister. Noch während des Wahlkampf versuchte er mit Zugeständnissen die LGBT-Community auf seine Seite zu ziehen, doch bereits nach wenigen Wochen der neuen Amtszeit bricht er nun mit einem Wahlversprechen. Statt bereits in diesem Jahr, so soll die Volksabstimmung über Marriage Equality nun offenbar doch erst im Februar 2017 stattfinden. Dieser neue Fahrplan soll am 13. September nach einem Koalitionstreffen bekannt gegeben werden.
Dass es überhaupt zu einer Volksabstimmung kommt, sorgte bereits für heftige Kritik, denn selbst der amtierende Premierminister selber kann nicht hinter diesem Vorhaben stehen. Da dies aber sein Vorgänger Tony Abbott so bestimmt hat, möchte er dies so durchziehen. Obwohl es geschätzte 160 Millionen Dollar an Steuergeldern kosten wird, und obwohl laut Umfragen eine überaus deutliche Mehrheit der Bevölkerung Marriage Equality befürwortet.
Das Hickhack rund um die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare dauert bereits seit Jahren an. Mal wird das Vorhaben auf die lange Bank geschoben oder grundsätzlich abgelehnt, mal wird es dadurch blockiert, dass man bei Abstimmungen im Parlament den Fraktionszwang einführt um eine Mehrheit für Marriage Equality zu verhindern. Nun soll es also eine Volksabstimmung richten, welche erstens sehr hohe Kosten verursacht, und zweitens auch zu einer homophoben Debatte über die LGBT-Community im Allgemeinen führen könnte...