AUSTRALIEN: Premierminister deutet an, dass Marriage Equality bald Realität sein wird
Premierminister Malcolm Turnbull ist in einem Dilemma: Persönlich befürwortet er die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare, wie er mehrfach bekräftigt hat, doch aufgrund des konservativen Flügels in seiner Partei musste ein Kompromiss her. Aus diesem Grund hat man sich damals entschieden, eine Volksabstimmung durchzuführen um die Bevölkerung Australiens darüber befinden zu lassen. Die Unterstützung bei den Australiern ist sehr hoch, und so geht auch der Premierminister davon aus, dass es wie in Irland deutlich abgenommen wird.
Er verstehe, dass der Plan, eine Volksabstimmung abzuhalten, frustrierend sei, aber er sei damals nicht der Parteivorsitzende gewesen, als dieser Kompromiss ausgehandelt wurde, erklärt Turnbull. Es sei eine Entscheidung der Partei gewesen, und man habe damals gemeinsam gefunden, dass dies ein Anliegen sei, worüber alle Australier selber entscheiden sollen. Es sei aber ganz klar, dass dies nicht der gebräuchliche Weg sei, um solche Angelegenheiten zu lösen, ergänzt er weiter, doch dies sei nun mal beschlossen worden, bevor er Premierminister gewesen sei. Dem sei man nun verpflichtet und es sei nun mal durch und durch demokratisch. Er verstehe aber, dass es für die Betroffenen, welche gerne vorwärts machen würden, frustrierend sei, und zudem sei eine Volksabstimmung auch mit grossen Kosten verbunden, doch dies sei nun mal ein demokratischer Prozess.
Er werde sicherlich Ja stimmen, führt Turnbull im Interview mit dem tasmanischen Radiosender 7HO FM weiter aus, er werde dafür stimmen, dass die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare legalisiert wird. Er denke, dass die Volksabstimmung zu einem positiven Resultat führen werde. Auf die Frage des Moderators, ob er bereits beginnen könne, Hochzeitsgeschenke für schwullesbische Paare zu kaufen, meinte der Premierminister schlicht, dass dies seine Entscheidung sei, aber er denke, dass er ziemlich sicher nicht enttäuscht werde.
Wann die Volksabstimmung abgehalten wird, ist noch immer nicht bekannt, zudem gibt es immer wieder Vorstösse, welche dies noch verhindern wollen. Einerseits weil es zu teuer ist, aber auch weil eine politische Lösung im Parlament viel schneller gehen würde. Derzeit sieht es so aus, dass die Abstimmung nach den Nationalen Wahlen stattfinden soll, doch auch dieser Termin ist noch nicht bekannt. Als spätestes Datum ist der Januar 2017 möglich. Würde bei diesen Wahlen die LGBT-freundlichen Labor gewinnen und damit Turnbulls Regierungskoalition ablösen, dann würde das Thema der Volksabstimmung wohl gänzlich fallen gelassen und Marriage Equality würde mit einer simplen Abstimmung im Parlament eingeführt.