AUSTRALIEN: Gewaltserie gegen Sydneys LGBTI+ Community bricht nicht ab

AUSTRALIEN: Gewaltserie gegen Sydneys LGBTI+ Community bricht nicht ab
Im Rahmen eines Pride-Anlass ist es in Sydney erneut zu einer Attacke gekommen: Die Polizei ermittelt wegen Hassverbrechen. In den vergangenen Monaten und auch rund um die WorldPride ist es in Sydney zu zahlreichen LGBTI+ feindlichen Übergriffen auf die Community gekommen. Queer Aktivist:innen riefen nun zu Protesten gegen Gewalt in der bekannten Gaybourhood rund um die Oxford Street auf.

Hunderte Protestierten am Wochenende in Sydneys Strassen um gegen Hassverbrechen und LGBTI+ feindliche Gewalt zu demonstrieren. Dazu aufgerufen haben verschiedenste Organisationen wie die National Union of Students and Pride in Protest, sowie weitere Queer Aktivist:innen, und begleitet wurden sie unter anderem von Drag Queens, sowie von Allies aus Sydneys Gaybourhood rund um die Oxford Street. Die Protestaktion wurde mit Reden beendet, während denen auch Forderungen an die Behörden, die Politik und die Polizei gerichtet wurden.

Anfänglich wurde befürchtet, dass die Polizei die Demonstration auflösen und unterbinden könnte, da sie den Verkehr aufhält, doch das Gegenteil war der Fall. Die Polizei scheint den Ernst der Lage erkannt zu haben und hat die Demonstrierenden aktiv unterstützt und zudem zwei kurzfristig einberufene Gegendemonstrationen in Schach gehalten. Eine Gruppe war dabei mit schwarzen Schals vermummt und versuchte zur LGBTI+ Demonstration zu gelangen.

Auslöser für die queeren Proteste war ein erneuter Angriff, diesmal im Shoppingquartier des Stadtviertels Bankstown: Ein Pride-Anlass mit dem Namen Wear It Purple wurde von einer Gruppe von Störern aufgesucht, welche begonnen haben Regenbogenfahnen runterzureissen und die Gäste des Anlass zu beschimpfen. Aus Sicherheitsgründen wurde der Event darauf abgebrochen. Für den Anlass haben die Veranstaltenden Stände aufgebaut um Jugendliche Unterstützung zu bieten und die Öffentlichkeit zu informieren. Zudem war auch eine Drag Story Time, sowie Drag Comedyshows geplant.

Die queere Protestaktion war auch eine Reaktion auf die jüngsten Gewaltverbrechen gegen die Queer Community, unter anderem rund um die Oxford Street. Die Polizei erklärte zwar, dass man gerade in diesem Viertel die Präsenz stark erhöht habe, doch dies scheint noch nicht die nötige Beruhigung der Situation gebracht zu haben. Weiter betont die Polizei auch, dass diese Taten sehr ernst genommen werden, und, wie die jüngste Attacke in Bankstown, als Hassverbrechen untersucht werden.

Mit den Forderungen nach mehr Polizeipräsenz appellieren die LGBTI+ Aktivist:innen auch an die Politik nach neuen Gesetzen oder nach Anpassungen von Bestehenden: So soll etwa der Equality Legislation Amendment Bill 2023 umgesetzt werden, mit welchem die Sprache in einigen Gesetzen modernisiert und die Anti-Diskriminierungsrichtlinien angepasst werden sollen. Weiter sieht es vor, dass trans und inter Jugendliche ab 16 Jahren ihr Geschlecht einfacher anpassen können.

Ein weiteres Gesetz sieht zudem ein umfassendes Verbot von Konversionsmassnahmen und anderen unterdrückenden Praktiken vor.