AUSTRALIEN: LGBTI+ Ally gewinnt Wahlen und kann nun die Regierung bilden
Gerade auch für die LGBTI+ Community waren es turbulente Jahre unter der konservativen Koalition, welche bestehend aus den Liberalen und den Nationalen, seit 2013 gemeinsam das Land regierten. Auch der seit 2018 amtierende Regierungschef Scott Morrison hat viel dazu beigetragen.
Damals 2017 zwar noch nicht Premierminister, so stimmte Morrison damals dennoch gegen die Öffnung der Ehe. Während seiner Regierungszeit stellte er dann einen Religious Discrimination Bill vor, der zwar die Religionen stärken würde, aber auf Kosten der LGBTI+ Community. So dürften etwa religiöse Schulen queere Schüler:innen nach ihrem Coming out rauswerfen. Weiter stellte er sich auch hinter Pläne, wonach trans Frauen nicht bei Frauensportarten antreten dürften.
Weiter war der Kurs von Scott Morrison was den Klimawandel betrifft, äusserst schwierig zu durchschauen, obwohl Australien bereits jetzt massiv davon betroffen ist. So spielte er Auswirkungen wie etwa die Buschbrände, immer herunter. Zudem war die Regierung Morrison auch für ihre äusserst strenge Flüchtingspolitik und die damit verbundenen Flüchtlingscamps bekannt.
Just.Equal, eine nationale LGBTI+ Organisation feierte denn auch das nun erzielte Wahlergebnis von Labor. Es habe sich gezeigt, dass er unsägliche Religious Discrimination Bill nun definitiv gescheitert ist, und dass auch die Anti-Trans-Politiker:innen bei den Wahlen deutlich verloren haben.
Die australischen Wähler:innen haben mit ihrer Entscheidung einen Kurswechsel vollzogen: Anthony Albanese steht in vielen Punkten als der klare Gegenentwurf von Morrisons Politik. So setzt er sich für die Rechte queerer Menschen ein, hat sofortige Massnahmen gegen den Klimawandel angekündigt und er will auch die kostenlose Gesundheitsversorgung des Landes ausbauen.
Dieser Sieg erfülle ihn mit Demut, erklärte Albanese in seiner ersten Rede als er den Wahlsieg bekanntgab. Er fühle sich geehrt, die Chance bekommen zu haben, Australien als 31. Premierminister dienen zu dürfen.