AUSTRALIEN: Nazis hängen widerliche Anti-Gay-Plakate auf
Schwule Männer würden für die Mehrheit der Fälle von HIV und anderen, sexuell übertragbaren Krankheit verantwortlich sein, heisst es auf den widerlichen Plakaten, welche im Vorort Prahran in Melbourne an verschiedenen Strassenlaternen im belebten Stadtzentrum rund um das Einkaufsviertel Chapel Street aufgetaucht sind. Dazu die Überschrift Happy AIDS Month und der Satz, dass Gays eine wandelnde Krankheit seien. Zudem ist ein gezeichneter, protestierender Mann zu sehen, welcher ein Schild mit der Frage "Was machst Du gegen Aids?" in die Luft hält. Der Hintergrund des Posters ziert eine Regenbogenflagge.
Auch die Urheber geben sich auf dem Poster zu erkennen: Sie heissen Antipodean Resistance und bezeichnen sich selber als Hitler‘s Jugend. Ihrer Meinung nach ist Australien unheilbar krank. Das Land sei schwach und zerbröckle unter der fortschreitenden Entartung. Die Nazi-Organisation kennt zudem auch eine „No Poofter“-Richtlinie, es werden als keine „Schwuchteln“ geduldet. Die Gruppe fällt bereits seit langem in der Öffentlichkeit mit rassistischen und homophoben Aktionen und Äusserungen auf. Zur Volksabstimmung über Marriage Equality im vergangenen Jahr hingen sie beispielsweise rund um eine Universität in Tasmanien Hakenkreuz-Kleber auf.
Verschiedenste Politiker verurteilten die Poster von Melbourne aufs schärfste, und die Polizei hat bekanntgegeben, dass man Untersuchungen aufgenommen habe. So werden unter anderem auch die Bilder der Überwachungskameras ausgewertet. Die Poster sind gleich nachdem sie entdeckt wurden, wieder entfernt worden.
Nicht zuletzt durch den vor allem von den Gegnern von Marriage Equality scharf geführten Abstimmungskampf ist es in Australien wieder vermehrt zu Hassverbrechen gegen die LGBT-Community gekommen.
We may have won last years divisive an unnecessary postal vote on #marriageequality, but the hateful harvest of that time continues. Nazi group plasters Melbourne street with “Happy AIDS Month” posters https://t.co/EVBX8d8CyS pic.twitter.com/eXWqIOXxGk
— Paul Kidd (@paulkidd) 26. Juni 2018