AUSTRALIEN: Neuer Gay Club in Sydney schon vor der Eröffnung in der Kritik

AUSTRALIEN: Neuer Gay Club in Sydney schon vor der Eröffnung in der Kritik
Es war erst eine Ankündigung, dass Sydney bald einen neuen Gay Club erhalten wird, doch schon alleine diese wenigen Social Media-Posts reichten aus, um zumindest Teile der LGBTI+ Community und der Öffentlichkeit gegen sich aufzubringen. Wie es mit dem „Pink Pony“ nun weitergeht, erfährst Du hier...

Die Freude war gross, als bekannt wurde, dass Sydney einen neuen Gay Club erhalten wird. Auch als mit Pink Pony der Name bekanntgegeben wurde, zeigte sich die LGBTI+ Community noch erfreut, ist es doch quasi eine Hommage an Chappell Roans Erfolgssingle, mit welcher sie ihren grossen Durchbruch auf der Weltbühne hatte. Doch darauf veröffentlichten die beiden Macher des Clubs einen Post, welcher zumindest in Teilen der Community - gelinde gesagt - so ziemlich in den falschen Hals geraten ist.

So schrieben die beiden Gründer, Pink Pony-CEO Michael Lewis und Kevin Du-Val, dass dieser neue Club speziell für schwule Männer zwischen 18 und 35 Jahre geschaffen werde. Die Kritik an dieser starken Einschränkung kam postwendend - und gleich auf verschiedenen Ebenen.

So zeigten sich viele darüber empört, dass man einen Namen gewählt hat, der für einen Song einer lesbischen Künstlerin steht, und welcher alle Buchstaben der Queer Community feiert und der für Inklusion und Diversität steht. Mit diesem Song schaffte Chappell Roan ihren internationalen Durchbruch.

Die Clubbesitzer hätten mit dem Namen klar Bezug auf den Song genommen, würden aber mit ihrer Mitteilung einfach die eigentliche Message des Songs ignorieren. Andere Fragen sich, wehalb man eine Gay Men Only-Club ausgerechnet nach dem Song einer lesbischen Sängerin benennen muss. Mit dieser Einschränkung bei den Besucher stelle man sich gegen alles, wofür Chappell Roan und ihr Song stehen.

Andere wiederum sind frustriert darüber, dass schwule Männer ohnehin schon alle queeren Orte in der Stadt in Beschlag genommen haben, und es nicht einen weiteren Gay Club brauche, welcher nur ein solch eingeschränktes Publikum ansprechen will. Diese Ankündigung würde die Exklusion gewisser Gruppen weiter fördern, wird ebenfalls kritisiert.

Clubbesitzer Michael Lewis zeigte sich überrascht, aber auch enttäuscht über die heftigen Reaktionen, welche sie erhalten haben. Es sei normal, dass man als Unternehmen eine Zielgruppe habe, so Lewis weiter, und dies sei normalerweise auch keine Nachricht wert, doch offenbar haben sie mit ihrer Ankündigung einen wunden Punkt getroffen. Im Nachhinein hätten sie ihre Worte wohl etwas besser wählen können, so der CEO des Pink Pony weiter.

Abgesehen von diesen Kritikpunkten seien die Reaktionen aber grundsätzlich überwältigend positiv ausgefallen. Sowohl er wie auch Kevin Du-Val seien beide schwul und sie würden sich in Räumen mit Männern einfach besser aufgehoben fühlen. Ihr Pink Pony soll ein Ort für die Community werden, und dieser Ort soll auch niemanden ausschliessen.

Während sie sich anfänglich noch wenig einsichtig zeigten und erklärten, dass sie derzeit nicht daran denken weder den Namen noch die Zielgruppe zu ändern, so scheint sich dies mittlerweile geändert zu haben. So ist der Pink Pony-Instagramaccount verschwunden und der neue Username heisst @new.name.coming. Sie haben zudem mittlerweile eine Entschuldigung veröffentlicht und erklärt, dass sie derzeit damit beschäftigt sind einen neuen Namen zu suchen und auch ihr Konzept zu überdenken, sie wollen mehr auf die Bedürfnisse der Community achten und offener an die Planung gehen.

Der Club soll wie geplant im Dezember an der bekannten Oxford Street im Gay Village der Stadt öffnen, wenn bis dann alle Hürden von Seiten der Bewilligungen und der Abnahmen durch sind.