AUSTRALIEN: Bande von Jugendlichen machen Jagd auf queere Männer

AUSTRALIEN: Bande von Jugendlichen machen Jagd auf queere Männer
In Sydney machen Banden förmlich Jagd auf queere Männer. Sie locken sie mit Dating Apps in einen Hinterhalt, rauben sie aus, verprügeln sie und stellen sie in den Sozialen Medien an den Internet-Pranger. Die Polizei hat die Ermittlungen nun intensiviert und konnte bereits rund 20 Jugendliche festnehmen und der Staatsanwaltschaft übergeben.

Die Welle der gewaltsamen Übergriffe gegen schwule Männer in Sydney nimmt kein Ende. Die Polizei setzt derweil bereits zwei Sondereinsatzkommandos ein um die Ermittlungen zu intensivieren. Dabei scheint es sich bei den mutmasslichen Tätern um Banden von Jugendlichen zu handeln. Wie die Polizei mitteilte, konnten bislang bereits 20 Jugendliche festgenommen werden, welche im Zusammenhang mit diesen Taten stehen sollen.

Das Vorgehen war dabei immer dasselbe: Mittels Dating Apps nahmen sie mit ihren späteren Opfern Kontakt auf. Sie lockten sie mit der Aussicht auf ein Date beispielsweise in Parks, wo sie die Männer schliesslich ausraubten und teilweise auch verprügelten. Gewisse Opfer sollen sie zudem dazu gezwungen haben, dass sie sich in den Sozialen Medien selber als pädophil bezeichnen. Dabei wurden sowohl auf TikTok wie auch auf Instagram Konten erstellt, auf welchen die Videos veröffentlicht wurden. Die Urheber bezeichneten die Aktion als „Pädo-Jagd“. Die Polizei liess die Konten mittlerweile sperren.

Unter den Verhafteten befanden sich offenbar auch welche, die mit einem anderen Jugendlichen in Kontakt gestanden sein sollen, welcher einen LGBTI+ feindlichen Geistlichen niedergestochen hat. Bischof Mar Mari Emmanuel ist Vorsteher der Assyrian Orthodox Christ the Good Shepherd Church in Sydney. Mit Isaac Royel wurde auch noch ein weiterer Geistlicher niedergestochen. Beide Opfer überlebten die Angriffe, welche als terroristisch eingestuft wurden.

Nicht nur die Taten via Dating Apps haben in Sydney zugenommen, sondern auch Gewalttaten in der Öffentlichkeit, etwa im queeren Viertel der Stadt rund um die Oxford Street. So wurden Pride-Anlässe abgegriffen, zwei Männer wurden mit einer Machete angegriffen und immer wieder werden Queers auf offener Strasse beschimpft oder gar gewaltsam angegangen. Auch sind schon Anti-LGBTI+ Gruppierungen lautstark und mit äusserst feindlichen Parolen durch die Gaybourhood der Stadt gezogen.

Auch die zweitgrösste Stadt in Australien, Melbourne, wurde von einer Welle an Gewalttaten im Zusammenhang mit Dating Apps überzogen. Dort konnte die Polizei in diesem Jahr auch schon 13 mutmassliche Täter festnehmen.