AUSTRALIEN: Raubüberfälle bei angeblichen Online Dates
Viele Opfer wenden sich aus Angst oder Scham nicht an die Polizei, aus diesem Grund appellierten die Behörden in Australien einmal mehr eindringlich an die Bevölkerung, solche Taten unbedingt zu melden um damit die Ermittlungen zu forcieren und auch mögliche weitere Opfer zu schützen. Wie die Polizei von Perth nun meldet, konnten sie einen ersten Erfolg aufweisen, indem sie zwei Tatverdächtige festnehmen konnten, welche im Zusammenhang mit zwei Gewalttaten in einem Vorort der westaustralischen Stadt stehen.
Die beiden Jugendlichen im Alter von 15 und 16 Jahren müssen sich nun vor dem Jugendgericht verantworten. Die Anklage gegen sie lautet auf schweren bewaffneten Raubüberfall, auf versuchten Raub, sowie auf Beschädigung und Zerstörung von fremdem Eigentum. Hinzukommt der Diebstahl eines Autos.
Zusammen mit weiteren Personen sollen die beiden Jugendlichen an mindestens zwei Raubüberfällen gegen schwule Männer beteiligt gewesen sein. Sie sollen sich im Juli mit den Männern jeweils über Dating Apps verabredet haben um sich in einem Park im Vorort South Lake zu treffen. Bei einem der Überfälle gelang einem 30-jährigen Opfer die Flucht in sein Auto. Die Gruppe liess aber nicht locker und versuchte das verschlossene Auto mit roher Gewalt zu öffnen. Nur mit Glück hat es das Opfer geschafft, den Jugendlichen doch noch zu entkommen.
Bei einem weiteren Vorfall gelang einem anderen, ebenfalls 30-jährigen Opfer die Flucht nicht. Er wurde mit schweren Verletzungen in ein Krankenhaus gebracht, nachdem er im selben Park angegriffen wurde. Er musste sich wegen Prellungen im Rücken- und Rippenbereich, sowie wegen Risswunden behandeln lassen. Gut möglich, dass es sich um die gleichen Täter handelte, da das Vorgehen vergleichbar war. Die Täter stahlen dem Opfer die Wertsachen, sowie auch das Auto.
Laut der Polizei ist es gut möglich, dass es neben den beiden Männern auch noch weitere Opfer gibt, welche sich bislang nicht gemeldet haben. Unter anderem auch in der Hauptstadt Canberra wurden bereits solche Vorfälle gemeldet. So suchen die Ermittler dort nach vier bis acht jungen Tätern, welche dafür verantwortlich sein sollen. Auch die Politik hat sich bereits eingeschaltet und diese Taten verurteilt. Man werde alles unternehmen um die Täter zu finden und zur Rechenschaft zu ziehen.
Weltweit scheinen Überfälle, welche online als angebliche Dates abgemacht werden, zuzunehmen. So hat die Polizei in diversen Städten und Ländern bereits entsprechende Warnungen veröffentlicht. In Australien hat die Gewalt gegen queere Menschen aber auch auf der Strasse zugenommen, etwa im Gay Viertel rund um die Oxford Street in Sydney.
Safer Dating - Tipps rund um sicheres Online-Dating:
Keine persönlichen Informationen und Wohnadressen austauschen, bevor man einer Person nicht wirklich vertrauen kann.
Erst an einem öffentlichen Ort, wo es auch viele, andere Menschen hat, treffen.
Auch noch einen Freund informieren, wann und wo man zu einem Date geht, damit noch jemand Bescheid weiss, falls es zu einem Zwischenfall kommt.
Nicht zu viel Alkohol trinken und auf sein Glas aufpassen, etwa wegen Drogen und K.o.-Tropfen.
Das Mobiltelefon sollte immer geladen sein, damit man zur Not auch Hilfe anfordern kann.
Und ganz wichtig: Auf das Bauchgefühl hören. Niemand zwingt einem an einem Ort zu bleiben: Wenn man sich unwohl fühlt, dann soll man lieber gehen als bleiben.
Brauchst Du Hilfe und möchtest Du mit jemandem sprechen? Hier findest Du Hilfe:
Die Schweizer LGBT+ Helpline steht Dir unter der Nummer 0800 133 133 kostenlos zur Verfügung. Mehr Infos: lgbt-helpline.ch
Weitere Information erhältst Du auch unter:
Du-bist-du.ch: Beratung und Information
Milchjugend: Übersicht über queere Jugendgruppen
Transgender Network Switzerland: Dachorganisation für trans Menschen
LOS: Lesbenorganisation Schweiz
Pink Cross: Dachorganisation schwuler und bisexueller Männer