AUSTRALIEN: Verbot von LGBTI+ Büchern in Sydney wurde wieder aufgehoben

AUSTRALIEN: Verbot von LGBTI+ Büchern in Sydney wurde wieder aufgehoben
Die Entscheidung des Stadtrats von Cumberland in Sydney, gewisse queere Bücher aus Bibliotheken zu verbannen, löste heftige Reaktionen aus. Nach verschiedensten Protestaktionen und landesweiter Kritik aus der Politik knickte der Stadtrat schliesslich ein und hob das Verbot wieder auf.

Es waren gleichgeschlechtliche Paare, die Eltern sind, welche für den Stadtrat von Cumberland in Sydney ein Dorn im Auge waren. Acht von der öffentlichen Hand mitfinanzierte Bibliotheken durften darauf nach einem Beschluss des Stadtrats keine Bücher mehr zu diesem Thema ausleihen. Dabei stand insbesondere das Buch „Same-sex parents“ von Holly Duhig im Fokus, welches sich explizit an Kinder im Alter von fünf bis sieben Jahren richtet. Dieses Verbot traf die LGBTI+ Community in Sydney wie ein Schock und sorgte in der Öffentlichkeit für grosse Empörung.

In der Folge kam es verschiedensten Protestaktionen, sowohl von Gegnern des Verbots, aber auch von Befürwortern. Schliesslich krebste der Stadtrat nun zurück und entschied mit 12 zu 2 Stimmen für einen Antrag wonach das Buch nicht verboten, sondern weiter in der Abteilung Sachbücher für Jugendliche erhältlich bleiben soll. Der ursprüngliche Initiant für das Verbot scheiterte mit einem eigenen Antrag, wonach das Buch nur bei den Titeln für Erwachsene gezeigt werden dürfe.

Die Wogen in der Debatte gingen sehr hoch: Immer wieder musste Bürgermeisterin Lisa Lake wegen Zwischenrufen für Ordnung sorgen. Auch vor dem Rathaus fanden sich Demonstrierende beider Lager ein. Die Gegner des Verbots reichten zudem eine Petition mit mehr als 50‘000 Unterschriften ein. Rund 2‘200 Unterschriften sollen dabei aus der betroffenen Nachbarschaft kommen. Dabei kritisierten die meisten, dass man auf Kosten der Kinder den Kulturkampf auf den USA importiert habe.

Bild: © Buchcover Same-Sex Parents by Holly Duhig