BRASILIEN: Neue App zeigt sichere Orte für LGBTI+ auf der Karte

BRASILIEN: Neue App zeigt sichere Orte für LGBTI+ auf der Karte
Brasilien weist die höchste Mordrate weltweit bei LGBTI+ aus, und homo- und transphobe Gewalt ist auch sonst weit verbreitet im Land, insbesondere auch seit Jair Bolsonaro das Ruder übernommen hat. Eine neue App mit dem Namen Dandarah will nun die Community unterstützen und zeigt auf einer Karte auf, wo sich die nächsten, sicheren Orte für Schwule, Lesben, Bisexuelle, sowie trans und inter Menschen befinden, zudem bietet die App auch einen Panic Button...

Schon bevor der äusserst LGBTI+ feindliche Jair Bolsonaro ins Amt gewählt wurde, war die Situation für die Community äusserst prekär, und nun dürfte sich das ganze nochmals deutlich verschärft haben. Kein Land weltweit weist mehr queere Todesopfer aufgrund von Hasskriminalität auf als Brasilien. Während insbesondere LGBTI+ Aktivisten seit Jahren schärfere Strafen gegen Hate Crimes fordern, scheinen sich diese Hoffnungen mit der Wahl Bolsonaros für die nächste Zeit zerschlagen zu haben.

Abhilfe und für mehr Sicherheit für die Community will nun die Mobile App Dandarah sorgen, welche eben in Brasilien präsentiert wurde. Benannt nach einer Transfrau, welche im Jahr 2017 durch eine durch Transphobie motivierte Tat ums Leben gekommen ist, sollen auf einer Karte sichere Orte eingezeichnet werden, wo sich LGBTI+ in ihrer jeweiligen Umgebung hinwenden können. Zudem soll es auch einen Panic Button geben, mit welchem automatisch fünf Freunde informiert werden, wenn man in Schwierigkeiten steckt, etwa wenn man auf der Strasse angegangen wird. Diese erhalten dann die Location, sowie die Möglichkeit, direkt über die App die Polizei oder Ambulanz zu rufen.

Die App soll dabei von den Usern selber mit Daten gefüttert werden, etwa in dem sie Orte melden können, wo sich LGBTI+ feindliche Zwischenfälle ereignet haben. Zudem werden in der App auch Polizeistationen markiert, LGBTI+ Center, spezialisierte Charity Organisationen, sowie queer-friendly Kliniken und Spitälter.

Mitfinanziert wurde das Projekt unter anderem von Jean Wyllys, einem von nur sehr wenigen offen LGBTI+ Kongressabgeordneten im Land. Seine Geschichte machte in diesem Jahr Schlagzeilen, da er das Land fluchtartig verlassen musste, weil er Todesdrohungen erhielt. Damit folgt die App einem weltweiten Trend, wonach Apps, insbesondere auch Dating Apps, ihre digitalen Möglichkeiten nützen wollen, um die Sicherheit für Mitglieder der LGBTI+ Community zu unterstützen. So hat vor kurzem auch Grindr neue Funktionen angekündigt, welche das Nutzen der App in für die Community gefährlichen Länder sicherer machen soll.