CHILE: Zustimmung für Marriage Equality und Adoptionsrecht auf Allzeithoch
Es war im Jahr 2015 als Chile ein Partnerschaftsgesetz einführte und damit begann, gleichgeschlechtlichen Paaren eine Möglichkeit zu bieten, dass ihre Partnerschaft rechtlich anerkannt wird. Seither hat sich die Haltung der chilenischen Bevölkerung betreffend den Rechten von Schwulen, Lesben und Transgender weiter geöffnet und erreichte ein Allzeithoch. Das Land scheint damit für einen weiteren Ausbau der Rechte für LGBTs bereit zu sein - dies zeigt jedenfalls die jüngste Umfrage.
Laut der Cadem-Umfrage befürworten aktuell rund 65 Prozent aller Chilenen über 18 Jahren die Öffnung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare. Dies entspricht einer deutlichen Zunahme von sieben Prozent seit der letzten Umfrage im Februar diesen Jahres. Auch das Adoptionsrecht wird von einem immer grösser werdenden Teil der Bevölkerung gutgeheissen. Dieser Anteil stieg sogar um sagenhafte zehn Prozent seit Februar, auf mittlerweile 52 Prozent. Damit spricht sich neuerdings auch eine deutliche Mehrheit für dieses Anliegen aus.
Noch höher ist die Zustimmung für die Rechte von Transmenschen. So erklärten 67 Prozent der Befragten, dass sie es befürworten wenn Transgender ihr Geschlecht auf den offiziellen Dokumenten ändern können, ohne dass sie sich dabei einer Operation unterziehen, oder sich den Fragen eines medizinischen Gremiums stellen müssen.
Chiles führende LGBT-Organisation Movilh feierte die Ergebnisse der Umfrage als wegweisend und sie sehen es auch als schlagendes Argument für den weiteren Ausbau der Rechte. Die aktuelle Regierung hat nämlich erklärt, dass die Einführung von Marriage Equality nicht zu ihrer Priorität gehöre. Die Ansichten der Bürger gegenüber LGBTs und gleichgeschlechtlichen Eltern haben sich immer verbessert, nie verschlechtert, und zwar von 1991 bis heute, erklärt Movilh-Sprecherin Daniela Andrade. Das selbe gelte auch für die Positionen in Bezug auf die rechtliche Gleichstellung. Auch diese Veränderungen lassen sich nicht aufhalten.