CHINA: Neue Zensurmassnahmen für Filme und TV-Serien?
China ist für seine harten Zensurgesetze bekannt, und die bereits geltenden Massnahmen für Film und Fernsehen sollen nun noch einmal verschärft worden sein. Dies geht aus einer angeblichen Liste der Nationalen Radio- und Fernsehbehörde hervor, welche aktuell auf der chinesischen Social Media-Plattform Sina Weibo die Runde macht. Darauf werden zwanzig Punkte genannt, welche künftig in Filmen und Fernsehserien nicht mehr toleriert werden. Einige davon, wie etwa das Verbot von LGBTI+ Themen waren bereits zuvor in Kraft, sie könnten nun aber einfach noch strikter umgesetzt werden.
Neben der Zensur von LGBTI+ Charakteren, sieht die neue Liste auch ein Verbot von zu offensichtlichen, romantischen Intimitäten vor. Ob auch hier die Schraube noch mehr angezogen wird, ist nicht bekannt. Weiter sollen auch Inhalte der Schere zum Opfer fallen, welche etwa in historischen Dramen zu viel Dekadenz und Imperialismus zur Schau stellen, sowie Themen rund um Zeitreisen ohne ein positives Resultat und übertriebenes Kriegsgeschehen.
Ob die Liste tatsächlich echt ist und von den Behörden stammt, ist nicht bekannt, da China dieses Thema selten öffentlich macht. Dies bedeutet jedoch nicht, dass es unter den Social Media-Usern nicht bereits zu mächtigen Diskussionen führt. So zeigen sich schon jetzt viele empört darüber, dass gleichgeschlechtliche Liebe nur als Freundschaft dargestellt werden darf, und dass auf Intimitäten verzichtet werden solle. Andere ziehen auch schon Parallelen zu den Massnahmen im alten China, als Autoren aufgrund ihrer Texte verfolgt wurden.
Die Kommunistische Partei hat bereits im vergangenen Jahr massiv Zensur ausgeübt, damals aufgrund des 70. Jubiläums der Gründung Chinas. So wurden etwa stark der Unterhaltung dienende Historien-Filme über die Gründung des Landes verboten. Im vergangenen Jahr wurden zudem auch neue Zensurmassnahmen veröffentlicht, welche die digitale Literatur betrafen. Damit baut das Land offenbar die Kontrolle über das ohnehin bereits stark überwachte Internet weiter aus.