COMMONWEALTH: 100‘000 fordern ein Ende der Kriminalisierung von Homosexualität
Der Commonwealth of Nations ist ein loser Verbund von eigenständigen Staaten, welche früher als Kolonie zum englischen Königreich gehörten. Und so war es schliesslich auch Grossbritannien, das damals die Homophobie in die Welt trug, und zwar in den meisten Ländern mit der Section 377 im Gesetz, mit welchem gleichgeschlechtlicher Sex bestraft wird. Während Länder wie Australien, Kanada, Neuseeland oder natürlich Grossbritannien selber diese Straftatbestände längst gestrichen haben, so gibt es noch immer 37 Staaten innerhalb des Commonwealth, welche Homosexualität bestrafen - und zwar von Gefängnis bis hin zur Todesstrafe in manchen Gebieten durch die Scharia.
104‘115 Unterschriften sind nun weltweit mittels einer Petition zusammengekommen, mit welcher gefordert wird, dass Homosexualität in allen Staaten des Commonwealth entkriminalisiert werden soll. Kurz vor dem Commonwealth Gipfel, zu welchem sich in der kommenden Woche alle Staatschefs in London treffen, wurden diese Unterschriften nun dem Hauptquartier der Vereinigung überreicht. Am 19. April organisieren die Initianten zudem um 13 Uhr auch eine Demonstration vor dem Marlborough House in London, um ihren Anliegen Gehör zu verschaffen.
Die Forderung der Initianten an die 37 Staaten sind klar: Gleichgeschlechtliche, sexuelle Aktivitäten müssen legalisiert werden. Zudem muss gegen Diskriminierung auf Basis der sexuellen Orientierung respektive der Geschlechtsidentität vorgangen werden. Die LGBT-Community soll explizit vor Hassverbrechen geschützt werden, indem Gewalt, aber auch bereits Hassreden und Beleidigungen unter Strafe gestellt werden. Des Weiteren sollen die einzelnen Staaten mit den jeweiligen LGBT-Organisationen ihres Landes zusammensitzen um mit ihnen über ihre Anliegen in einen Dialog zu treten.
In einigen Staaten des Commonwealth sind bereits Bestrebungen am laufen, um den gleichgeschlechtlichen Sex zu legalisieren, so etwa in Kenia oder Trinidad und Tobago, wo demnächst Gerichtsurteile gefällt dazu werden, oder in Indien, wo erneute Anhörungen vor dem Supreme Court anstehen. Andere Länder wiederum machen immer wieder Rückschritte, allen voran gewisse afrikanische Staaten wie Uganda, Tansania oder auch Nigeria.