DEUTSCHLAND: Schwule Tschetschenen können Visum beantragen
Weil sie an Leib und Leben bedroht sind, gewährt Deutschland schwulen und bisexuellen Männern aus Tschetschenien ein humanitäres Visum, damit sie ausreisen können. Der erste Mann ist bereits am vergangenen Dienstag in Deutschland eingetroffen, vier weitere Anträge werden derzeit durch die deutschen Behörden geprüft.
Schon länger nehmen Litauen und Frankreich schwule Flüchtlinge aus Tschetschenien auf, bislang haben aber beispielsweise weder die USA noch Grossbritannien solche Angebote gemacht.
In Tschetschenien sollen laut Medienberichten und Zeugenaussagen Konzentrationslager bestehen, in welchen weit über 100 schwule und bisexuelle Männer festgehalten und aufs übelste gefoltert werden. Bislang sind mindestens drei Personen dabei umgekommen, andere Medien sprechen aber bereits von 26 Toten aufgrund der Misshandlungen. Als die russische Regierung Kontrollen durchführen wollte, wurde das Lager zuvor kurzerhand abgerissen und die Männer wurden an einen unbekannten Ort verschleppt.
Während die tschetschenischen Behörden die Existenz solcher Camps und auch die Verfolgung von Homosexuellen kategorisch ablehnen und gar behaupten, dass es gar keine Schwulen in ihrem Land gebe, so hat Vladmir Putin mittlerweile eine Untersuchung angeordnet. Dies nicht zuletzt auch auf Druck der deutschen Bundeskanzlerin Angela Merkel und des französischen Präsidenten Emmanuel Macron.