FORSCHUNG: Hoffnungsvolle Resultate bei Studie über Impfung gegen Tripper
In zahlreichen Ländern gehen die Zahlen bei den Neuinfektionen mit Gonorrhoe derzeit durch die Decke, dies nicht zuletzt, da durch PrEP wieder häufiger auf Sex mit Kondomen verzichtet wird. So gab es beispielsweise alleine in Grossbritannien zwischen 2012 und 2015 eine Zunahme von 53 Prozent. Dies führt dazu, dass sich die Bakterien, welche für die Krankheit verantwortlich sind, weiterentwickeln und Resistenzen gegen jene Antibiotika bilden, mit welchen Tripper eigentlich geheilt werden kann. Die Weltgesundheitsorganisation WHO warnte daher vor wenigen Tagen, dass aufgrund dieser Resistenzen bald keine wirkungsvollen Medikamente mehr verfügbar sein werden. Mehrere Länder haben bereits gemeldet, dass sie Gonorrhoe-Infektionen haben, gegen welche keine Antibiotika mehr wirken.
Etwas Hoffnung gibt nun eine neue Studie aus Neuseeland. Wissenschaftler haben dort Anzeichen gefunden, wonach eine Impfung gegen Meningitis möglicherweise auch gegen Tripper wirken könnte. Bis anhin ist man davon ausgegangen, dass noch für längere Zeit keine Impfung zu erwarten sein wird, doch diese Studie zeigt nun neue Ansätze auf. Die Forscher haben dazu rund 14'000 Personen untersucht, welche früher im Alter zwischen 15 und 30 Jahren die Meningitis-Impfung MeNZB erhalten haben. Bei ihnen hat sich gezeigt, dass sie mit 31 Prozent knapp einen Drittel weniger Tripper-Infektionen aufweisen. Dies ist das erste Mal, dass eine Impfung eine gewisse Wirkung gegen Gonorrhoe aufwies.
Einer der Autoren der Studie erklärte, dass bislang alle Versuche gescheitert sind, eine wirkungsvolle Impfung zu entwickeln. Die Auswertung von Daten von Personen, welche gegen Meningitis geimpft sind, habe gewisse Erfolge gezeigt, welche in die künftige Impf-Forschung nicht nur gegen Gonorrhoe, sondern auch bei den Meningokokken-Impfungen einfliessen werde, erklärt der Wissenschaftler weiter. Dies könnte ein Weg sein, um eine Impfung entwickeln zu können, welche künftig gegen Tripper wirken kann. Doch bis es soweit ist, so raten auch die Forscher, führe bei sexuell aktiven, schwulen und bisexuellen Männern nichts daran vorbei, sich fleissig testen zu lassen – und dies auch, wenn keine Symptome sichtbar sind. Dies gelte besonders, wenn man in den vergangenen Wochen und Monaten häufig wechselnde Sexualpartner hatte.