FRANKREICH: Gabriel Attal wird der erste offen schwule Premierminister des Landes

FRANKREICH: Gabriel Attal wird der erste offen schwule Premierminister des Landes
Er ist gerade einmal 34 Jahre alt, er war zuvor Bildungsminister und nun wurde Gabriel Attal von Staatspräsident Emmanuel Macron als Premierminister eingesetzt: Damit wird er nicht nur der jüngste Premierminister Frankreichs, sondern auch der erste offen schwule Politiker in diesem Amt.

Erst am Montagabend hat Élisabeth Borne ihren Rücktritt eingereicht, und bereits am Dienstagmittag hat Staatspräsident Emmanuel Macron mit dem 34-jährigen Gabriel Attal den Nachfolger als Premierminister bekanntgegeben. Ursprünglich wurde Attal als Sozialist im Jahr 2017 in die französische Nationalversammlung gewählt. Dies war das selbe Jahr, als auch Emmanual Macron erstmals Präsident wurde. Darauf wechselte Attal in dessen Partei "La République En Marche!". Dort ging es für ihn steil nach oben: So war er unter anderem Regierungssprecher, danach beigeordneter Minister für öffentliche Haushalte im Finanz- und Wirtschaftsministerium, und seit dem vergangenen Jahr Bildungsminister.

Nun wurde er von Emmanuel Macron zum Premierminister ernannt, dem jüngsten, den Frankreich je hatte, und auch der erste offen schwule Politiker in diesem Amt. Sein Coming Out war dabei alles andere als freiwillig, denn er wurde 2018 von einem ehemaligen Klassenkameraden via Twitter geoutet.

Mittlerweile setzt sich Gabriel Attal auch gegen LGBTI+ Feindlichkeiten ein und erklärte, dass er eine dicke Haut habe, wenn es um solche Angriffe gehe. Er denke dann immer an die Millionen von Franzosen, welche dies ebenfalls erleben, welche aber nicht so berühmt sind und daher weniger Unterstützung und Privilegien haben wie er selber. Er sei froh, dass es heute kein Hindernis mehr ist, homosexuell zu sein, um in die höchsten Ebenen der Macht zu kommen.

Die Gesellschaft mache fortschritte, so Attal gegenüber der Organisation SOS Homophobie weiter, und die Sichtbarkeit zeige, dass wir uns in die richtige Richtung bewegen. Man könne von der Regierung erwarten, dass sie in der Frage der Gewalt und der Angriffe gegen LGBTI+ Personen eine Vorreiterrolle einnehme, und dass sie sich konkret für die Rechte aller einsetze.

Gabriel Attal lebte in einer Eingetragenen Partnerschaft mit dem Europapolitiker Stéphane Séjourné. Die Beiden trennten im vergangenen Jahr.