GEORGIEN: Orthodoxe Kirche macht gegen die Pride mobil
Die Organisatoren der „Pride“ würden unter dem Deckmantel der Menschenrechte ein nicht-traditionelles Leben propagieren, welches im Konflikt mit den gesellschaftlich anerkannten, moralischen Normen stehe und eine schwere Sünde darstelle. Mit diesen Worten wandte sich die georgisch-orthodoxe Kirche an die Intergroup des Europäischen Parlaments und an die Botschafter zahlreicher Länder in Georgien. Weiter fordern sie, dass die Pride in Tiflis verboten und die Regierung deswegen aktiv werden solle, denn es gehe um die Stabilität Georgiens, um den sozialen Frieden, und darum, eine Destabilisierung des Landes und des öffentlichen Lebens zu verhindern.
Aus diesem Grund sollen die Intergroup und die Botschafter diesen Anlass nicht unterstützen und die Pride-Veranstalter nicht auch noch dazu ermutigen. Sich zu einer solchen Sünde zu bekennen sei inakzeptabel, ebenso wie andere diesbezüglich zu beeinflussen. Die Demonstration würde zudem die allgemeinen Werte durcheinanderbringen, was einen negativen Einfluss auf die Psyche von Minderjährigen habe und nicht dem Wohl der Kinder diene, heisst es im Schreiben weiter.
Einschüchtern lassen wollen sich die Pride-Veranstalter nicht und so planen sie weiter, den Anlass am 5. Juli durchführen zu können. Sie fordern dabei von der Regierung in Georgien, dass die Politik auf alle Einwohner:innen ausgerichtet werden solle, um ein Umfeld frei von Homophobie, Stigmatisierung und Diskriminierung zu schaffen. Alle Hassverbrechen sollen dabei vollständig untersucht werden um für Gerechtigkeit zu sorgen. Zudem solle die Sicherheit für alle Bürger:innen sichergestellt und das Recht auf Versammlung soll garantiert werden, egal welche sexuelle Orientierung oder Geschlechtsidentität jemand hat, so die Veranstalter der Pride weiter.
Die Tiflis Pride in der Hauptstadt Georgiens hat eine kurze, aber äusserst bewegte Vergangenheit: 2019 musste die Pride aufgrund von massiven Drohungen und wegen politischen Unruhen in der Hauptstadt Tiflis abgesagt werden. So erklärte damals ein berühmter Millionär des Landes, dass er Schlägertrupps bezahlen werde, welche die Pride-Teilnehmer aufmischen sollen. Trotz dieser widrigen Umständen, entschieden sich die Organisatoren darauf, die Pride zwei Wochen später und in einem viel kleineren Rahmen trotzdem noch durchzuführen.