GHANA: Gesetz gegen Homosexualität bleibt

GHANA: Gesetz gegen Homosexualität bleibt
Es gebe keinerlei Pläne die Gesetze gegen Homosexualität abzuschaffen: Dies erklärte der seit Januar amtierende Präsident von Ghana, Nana Akufo-Addo, vor Kirchenmitgliedern um diese zu beruhigen. Zuvor hat er noch verlauten lassen, dass man die entsprechenden Gesetze möglicherweise bald anpassen werde...

Es werde wohl passieren, so Nana Akufo-Addo noch vor einigen Monaten, dass die Gesetze gegen Homosexualität wie überall auf der Welt auch in Ghana geändert werden. Es seien die Aktivitäten von Einzelnen und Gruppen, welche dazu führen können. Damit deutete der im Januar frisch gewählte Präsident des Landes an, dass Ghana möglicherweise Homosexualität schon bald entkriminalisieren könnte. Er habe in Grossbritannien studiert, als Homosexualität auch dort noch illegal war. Durch den politischen Prozess sei es dann aber zur Legalisierung gekommen, und dies könne auch in Ghana passieren. Derzeit stehen in Ghana auf gleichgeschlechtlichen Sex nämlich drei Jahre Haft. Homophobie ist zudem an der Tagesordnung, oft verbunden mit brutaler Gewalt, befeuert durch Politiker und geistliche Führer.

Diese Aussagen des Staatspräsidenten sorgten für mächtig Wirbel, besonders innerhalb der Kirche. Um die Gemüter wieder etwas zu beruhigen, krebste er nun zurück und erklärte an der Synode der Global Evangelical Church, dass er eine Entkriminalisierung von Homosexualität nicht unterstütze. Dass er dabei gewohnt populistische Töne anschlug, zeigt schon alleine die Tatsache, dass er von Marriage Equality sprach. Die angeblichen Pläne zur Öffnung der Ehe werden immer wieder von Politikern und Medien verwendet, um Hass und Homophobie in der Bevölkerung zu schüren, und nicht zuletzt um von anderen Problem abzulenken. Dabei wäre es viel wichtiger, dass Homosexualität erst einmal entkriminalisiert würde. Seine früheren Aussagen, so der Präsident, seien zudem falsch interpretiert worden.

Mit den nun gewählten Worten an der Synode verdeutlichte er seinen Standpunkt, hielt sich aber zumindest ein Hintertürchen offen: Wie viele Staatsführer in Afrika, so sieht sich auch Akufo-Addo in der Zwickmühle. Auf der einen Seite ein Grossteil seiner Wähler und die Religionsführer im Land, welche äusserst homophob sind, und auf der anderen Seite die Staaten Europas, und zumindest vor Trump, auch Nordamerikas, welche das Land dazu drängen, Homosexualität zu entkriminalisieren und dabei auch mit der Kürzung oder gar der Streichung der Entwicklungshilfe drohen.

So sprach sich der Präsident vor den Gläubigen gegen die Einführung der Ehe für gleichgeschlechtliche Paare aus, sprach aber nicht von der Entkriminalisierung der Homosexualität generell. Die Kirche und die Regierung müssten zusammenarbeiten, so Akufo-Addo an der Synode, denn sie würden schliesslich die selben Ziele verfolgen. Es solle kein Zweifel bestehen, dass die „Menschen Gottes“ die moralische Instanz seien, welche die Regierung kontrollieren. Er zögere nicht, so der Präsident, zu sagen, dass er in Sachen Politik ein Christ sei. Dies werde er auch weiterhin sein: ein Politiker, welcher zutiefst von den christlichen Werten beeinflusst wird. Er versichere, dass diese Regierung keine Pläne hat um die Gesetze rund um die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare zu ändern. Man habe keine Befugnisse dazu, und man wolle auch keine dazu haben.

In Ghana, wie auch in verschiedenen anderen Staaten Afrikas, wird immer wieder auf Kosten der LGBTs Hass geschürt. So erklärte ein Geistlicher öffentlich, dass Tattoos dazu führen können, dass jemand homosexuell oder zum Alkoholiker werde, oder sich gar prostituieren lasse. Der Sprecher des Parlaments erklärte gar, dass schwuler Sex zu einer schweren Krise der Familienwerte in Grossbritannien geführt habe...