GRIECHENLAND: Bischof wegen Homophobie zu Gefängnisstrafe verurteilt
Dies sind keine Menschen, sie sind der Abschaum der Natur. Geht nicht zu nahe an sie ran! Hört nicht auf sie! Vertraut ihnen nicht! Sie sind die verfluchten Mitglieder unserer Gesellschaft! Spuckt sie an! Dies sind ein paar der Äusserungen, welche Bischof Amvrossios von Kalavryta und Aigialeia auf dem Peloponnes im Jahr 2015 in seinem Blog veröffentlicht hat. Und nun musste er die Konsequenzen dafür tragen.
Eine Gruppe von Bürgern rund um die Anwältin Kleio Papandoleon hat den Bischof deswegen angeklagt. Ein Gericht in der Stadt Aigio bestehend aus drei Richtern hat den Bischof nun wegen Hass und Missbrauch seines kirchlichen Amtes für schuldig befunden und ihn zu einer siebenmonatigen Haftstrafe mit drei Jahren Bewährung verurteilt.
Amvrossios sorgt immer wieder für Schlagzeilen wegen seinen verbalen Entgleisungen: Erst im vergangenen Jahr machte er Premierminister Alexis Tsipras persönlich für die Waldbrände rund um Athen verantwortlich - weil er Atheist sei. Damals verurteilte sogar die orthodoxe Kirche die Aussagen des Bischofs.
Die Kirche hat in Griechenland immer noch grossen Einfluss und hält sich auch nicht davor zurück in der Politik mitzumischen. So verurteilte die Kirche etwa die Entscheidung, ein Partnerschaftsgesetz einzuführen, oder im Mai 2018, als die Regierung gleichgeschlechtlichen Paaren die Möglichkeit zusprach, Pflegekinder aufzunehmen.