GRIECHENLAND: Brandanschlag auf LGBTI+ HIV-Testcenter
Im bei Touristen beliebten Quartier Monastiraki in der griechischen Hauptstadt Athen gelegen, wurde das LGBTI+ HIV-Testcenter Checkpoint Opfer eines homophoben Brandanschlags. Die Täter kletterten auf den Balkon des Gebäudes und warfen Benzin in die Räumlichkeiten. Zudem rissen sie die Regenbogenflagge, welche aussen am Gebäude befestigt war, runter und zündeten sie an. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte verhindert werden, dass das Feuer auf den zweiten Stock und auf Nebengebäude übergriff. Die Mitarbeiter und auch freiwilligen Helfer hatten das Gebäude rund anderthalb Stunden zuvor verlassen, so dass glücklicherweise niemand verletzt wurde.
Da der Checkpoint eine äusserst wichtige Aufgabe in der griechischen Präventionsarbeit übernimmt, wurde bereits ein mobiles Testzentrum vor dem Gebäude aufgebaut, um die Dienstleistungen des Centers weiterhin anbieten zu können. Kurz nach dem Anschlag befestigten die Mitarbeiter zudem erneut eine Regenbogenfahne am Gebäude um zu zeigen, dass man sich nicht einschüchtern lassen will.
Der Checkpoint in Athen ist eine Initiative von Positive Voices und AHF Europe (AIDS Healthcare Foundation) und führt jährlich rund 100‘000 kostenlose HIV-Tests durch. Die Institution entdeckt auch rund ein Drittel aller HIV-Neuinfektionen in Griechenland. Die griechische Regierung verurteilte die Attacke aufs Schärfste.
Homophobie ist in Griechenland sehr weit verbreitet und steht nicht selten mit Gewalt in Verbindung. Auch im Jahr 2018 war die Gewalt gegen LGBTI+ wieder die häufigste Art von Gewalt überhaupt im Land.