INDIEN: Bald könnte PrEP im Kampf gegen HIV zum Einsatz kommen

INDIEN: Bald könnte PrEP im Kampf gegen HIV zum Einsatz kommen
Indien verzeichnet die drittgrösste HIV-Epidemie weltweit, und nun hat der Indische Rat für medizinische Forschung angedeutet, dass man den Einsatz von PrEP bei Risikogruppen wie MSM und Transfrauen ausweiten könnte. Aktuell leben in Indien 2.1 Millionen Menschen mit dem HI-Virus.

Dass Homosexualität in diesem Sommer legalisiert wurde, ist sicherlich schon mal ein wichtiger Schritt hin zur Enttabuisierung von gleichgeschlechtlichem Sex, aber auch hin zur Entstigmatisierung von HIV/Aids. Mit 2.1 Millionen HIV-Infizierten verzeichnet das Land die drittgrösste HIV-Epidemie aller Staaten weltweit und zudem gehört Indien zu jenen zehn Ländern der Asien-Pazifikregion, welche für 95 Prozent aller HIV-Neuinfektionen verantwortlich sind.

Dass PrEP eine äusserst effektive Form zur Eindämmung von HIV ist, hat sich bereits in zahlreichen Ländern gezeigt, doch in Indien beziehen aktuell nur gerade 500 bis 700 Personen das Medikament, wie PrEPWatch schreibt. Dies vor allem im Rahmen einer Studie, welche in den Regionen Kalkutta und Karnataka durchgeführt wird. Der Indische Rat für medizinische Forschung (ICMR) hat nun aber angedeutet, dass diese Versuche möglicherweise schon bald auf das gesamte Land ausgedehnt werden könnten.

Dafür setzt sich nicht zuletzt auch die National Aids Control Organisation (NACO) ein. Dabei sollen vor allem Risikogruppen davon profitieren, etwa Männer, die mit Männern Sex haben oder Transfrauen. Der Vize-Präsident der Organisation, R.S. Gupta, hat entsprechende Pläne zu seiner Priorität gemacht. Auch der Nationale Strategieplan 2017-2024 für HIV/Aids und andere sexuell übertragbare Krankheiten sieht einen besseren Zugang zu PrEP vor.

Gupta erklärte dazu weiter, dass man derzeit daran arbeite, und sobald die Entscheidung gefallen sei, werde man ein Modell entwickeln um weitere Regionen zu definieren, in welchen PrEP eingeführt werde. Auch beim ICMR klingt es ähnlich: Die ersten Resultate der Studien seien erfreulich, und nun müsse NACO grünes Licht geben für die Ausweitung der Studie.

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