INDIEN: Ein QueerFilm Festival feiertsein Comeback
Homosexualität und Indien ist alles andere als ein einfaches Thema: Das Tabu ist enorm, die Sichtbarkeit der LGBT-Community im Alltag ist kaum vorhanden und seit Jahren schwellt die Debatte darüber, ob gleichgeschlechtlicher Sex endlich entkriminalisiert werden soll oder nicht. Doch langsam kommt Bewegung in die LGBT-Community: In zahlreichen Städten wie Delhi, Mumbai und Bangalore gibt es bereits Pride Veranstaltungen, und im Jahr 2014 fand in der Stadt Pune unter dem Titel Advait auch das erste Pune Queer Film Festival statt.
Aufgrund mangelnder Sponsoren und finanziellen Zuwendungen konnte das Festival aber bereits in den darauffolgenden drei Jahren nicht mehr durchgeführt werden. Doch nun ist es den Verantwortlichen gelungen, wieder ein Filmfestival auf die Beine zu stellen - und es war ein voller Erfolg, wie Veranstalter Tejashree Joshi gegenüber dem Indian Express mitteilte. An einem Festival der Queer Community herrsche schon eine ganz andere Atmosphäre als bei anderen. Es sei sehr wichtig, dass die breite Öffentlichkeit daran teilnehme, um damit die Aufmerksamkeit für die Anliegen der LGBT-Community in der Gesellschaft zu stärken. Damit sollen die Leute auch für diese Themen sensibilisiert werden.
Das Filmfestival fand im National Film Archive of India statt und es wurden mehrere Filme gezeigt, darunter auch Koti. Dieser wurde bereits am International Film Festival India im Jahr 2016 präsentiert und handelt von einem Transgender-Kind, welches auf dem Land aufwächst. Über ein Coming Out und die Akzeptanz der Eltern drehte sich zudem Fish Curry, ein animierter Kurzfilm. All About Love ist ein Dokumentarfilm, welche anhand von Interviews der Frage auf den Grund geht, wie Homosexualität innerhalb der Gesellschaft wahr- und aufgenommen wird. Zudem wurde auch Na Yeti Uttare gezeigt, welcher von einer Beziehung zwischen zwei schwulen College-Studenten handelt.