INDIEN: Wichtige, muslimische Gruppierung würde sich nicht gegen Legalisierung von Homosexualität wehren

INDIEN: Wichtige, muslimische Gruppierung würde sich nicht gegen Legalisierung von Homosexualität wehren
Es ist eines der wohl wichtigsten Gerichtsurteile für die LGBT-Community in der Geschichte, könnten doch auf einen Schlag rund 1.4 Milliarden Menschen in einem Land leben, in welchem Homosexualität legalisiert wird. Nun hat auch eine der wichtigsten, muslimischen Gruppierungen Indiens erklärt, dass man das Verbot von gleichgeschlechtlichem Sex zwar gerne behalten würde, doch man werde das Urteil des Supreme Court darüber akzeptieren und nicht dagegen vorgehen.

Derzeit und voraussichtlich noch bis Ende Monat finden vor dem Supreme Court, dem Obersten Gerichts Indiens, Anhörung über eine mögliche Entkriminalisierung von Homosexualität statt. Dabei geht es um die Abschaffung der Sektion 377, welche widernatürlichen Sex verbietet. Dies wird, wie in den meisten ehemaligen, britischen Kolonien, in welchen die Sektion noch in Kraft ist, auch zur Verfolgung und Kriminalisierung vom gleichgeschlechtlichen Sexualakt benutzt.

Während die Regierung bereits vor wenigen Tagen signalisiert hat, dass sie einer Legalisierung nicht im Wege stehen wird, und diese, durch die Blume, sogar befürworten würde, so hat nun auch eine der wichtigsten muslimischen Gruppierung erklärt, dass man das Urteil akzeptieren werde. Der All India Muslim Personal Law Board (AIMPLB) erklärte, dass man bei einer allfälligenAufhebung der Sektion 377 nicht in Berufung gehen werde. Man werde die Angelegenheit dem Gericht überlassen und nicht an der Debatte teilnehmen. Doch obwohl der Rat gegen ein Urteil nicht in Berufung gehen wird, hat man eine klare Haltung. So schrieb die Gruppierung auf Twitter, dass man von der Regierung erwarte, dass sie vor Gericht klar Position gegen Homosexualität beziehe. Homosexualität sei in allen Religionen eine Sünde und solle daher ein Verbrechen bleiben. Eine neutrale Haltung der Regierung richte sich gegen die Religion, gegen Traditionen und gegen die Ethik in diesem Land.

Die Sektion 377 wurde 1861 durch die Briten in Indien eingeführt und sieht Haftstrafen von bis zu 10 Jahren vor. Im Jahr 2014 wurden deswegen rund 600 Personen verhaftet, ein Jahr später gar bereits 1400.