INDONESIEN: 10 angeblich lesbische Frauen verhaftet
Homosexualität ist in Indonesien, abgesehen von der Provinz Aceh, eigentlich nicht verboten, doch durch die Erstarkung der streng muslimischen Kräfte im Land, nimmt die Verfolgung von LGBTs immer grössere Ausmasse an. Im jüngsten Fall wurden in Padang in der Provinz West-Sumatra zehn Frauen festgenommen, weil sie angeblich lesbisch sind. Zum Verhängnis wurde ihnen ein Bild, welches zwei der Frauen zeigt, welche sich umarmen und küssen. Ein User sah das Bild online und meldete es der Polizei. Im Rahmen der darauffolgenden Ermittlungen wurden insgesamt zehn Frauen verhaftet - ohne rechtliche Basis.
Das verstärkte, schwule, lesbische und transgender Verhalten habe die Bevölkerung besorgt, schreibt die Polizei in einer Stellungnahme. Nach einem Tipp habe man einen Beamten vorbeigeschickt, um die unanständigen Täterinnen zu untersuchen. Man kriege fast täglich solche Hinweise, welche dann bearbeitet und welchen nachgegangen werde. Im vorliegenden Fall sei es ein Facebook-Foto gewesen, welches zwei Frauen sich küssend und umarmend gezeigt habe. Wie der Polizeichef weiter erklärt, habe man die Frauen in ein Erziehungsprogramm geschickt, in welchem sie lernen sollen, wie sie sich in die Gesellschaft einfügen.
Vor rund zweieinhalb Jahren hat Indonsien die Verfolgung von LGBTs intensiviert. Früher galt das Land noch eher als moderat, doch die konservativen, islamischen Organisationen sind massiv erstarkt und haben Hass und Vorurteile geschürt. Auch politisch nehmen sie immer mehr Einfluss, und so könnte Homosexualität möglicherweise schon bald im ganzen Land per Gesetz verboten und damit strafbar gemacht werden.
Doch auch das homophobe Vorgehen der Polizei nimmt immer mehr zu. Am 19. Oktober wurden zwei Männer in West-Java festgenommen, da sie die Facebook-Gruppe Gay Bandung Indonesia betrieben haben. Sie wurden verurteilt, weil sie unsittliches Verhalten online verbreiteten. Am 31. Oktober wurden in West-Sumatra ebenfalls zwei Frauen verhaftet, weil sie eine lesbische Beziehung geführt haben sollen. Die gleiche Polizeistation war auch verantwortlich für die Verhaftung von sechs Transgender-Frauen anfangs November.