INDONESIEN: Razzia in Haus von „lesbischem Paar“
Wie angekündigt, hat die Polizei der Stadt Depok rund 40 Kilometer ausserhalb der Hauptstadt Jakarta damit begonnen, die LGBT-Community verschäft zu überwachen. Die Bevölkerung ist zudem dazu aufgerufen, bereits leiseste Verdachtsmomente, falls jemand schwul, lesbisch oder transgender sein könnte, der neu gegründeten LGBTI Task Force der Polizei zu melden, damit diese die nötigen Schritte einleiten kann. Die Folgen können Verhaftungen oder auch Razzien von Privathäusern oder anderen Lokalitäten sein.
So geschehen nun auch bei zwei Frauen, welche zusammen ein Haus bewohnen. Weil Nachbarn fanden, dass sie nicht der gesellschaftlichen Norm entsprechen und sie sich deshalb unwohl fühlten, riefen sie die Polizei, welche umgehend eine Razzia im Haus der Frauen durchführte um zu prüfen, ob die Frauen lesbisch sind oder nicht. Die Medien berichteten über den Fall und die beiden Frauen wurden mit ihrem vollständigen Namen und ihrer Wohnadresse öffentlich bekanntgegeben.
In Jakarta, Depok und West-Java wurden so in den letzten Wochen und Monaten hunderte LGBTs verhaftet, teilweise öffentlich misshandelt und weggesperrt, obwohl Homosexualität absolut legal ist. Doch die Justiz nutzte jeweils die Anti-Pornografiegesetze um LGBTs zu Gefängnisstrafen zu verurteilen. Demnächst wird das Parlament von Indonesien zudem über eine Erweiterung des Strafgesetzes abstimmen, wonach Homosexualität neu verboten werden soll. Damit wäre das Land eines von ganz wenigen weltweit, welches Homosexualität von legal auf illegal setzen würde.