INDONESIEN: Eltern protestieren gegen schwulen Schuldirektor

INDONESIEN: Eltern protestieren gegen schwulen Schuldirektor
Sie outeten den Schuldirektor via Facebook und protestieren nun vor der Schule gegen ihn: Die Eltern fordern ein sofortiges Eingreifen der Behörden. Man müsse die Kinder schützen bevor es zu spät sei. Dabei stellen sie Homosexualität mit Pädophilie gleich und fordern nun lauthals den Rücktritt des Direktors...

Es war bereits im April als ein Schuldirektor in Medan über Facebook geoutet wurde. Dann wurden immer mehr Details aus seinem Leben öffentlich gemacht, bis er schliesslich gestand, dass er eine Beziehung mit einem Mann führte. Der Direktor erklärte darauf aber, dass es ein Fehler gewesen sei, und dass er dies künftig nicht mehr mache. Doch kurz darauf stand auf Facebook wieder, dass er nicht nur Sex mit einem Mann hatte, sondern mehrere Male auch noch mit weiteren Männern. Darauf flammten Proteste vor der Schule auf.

Dutzende Eltern trafen sich um Weihnachten vor der Schule um den Rücktritt des Schuldirektors zu fordern. Sie hatten Plakate mit dabei auf welchen unter anderem stand: Schützt unsere Kinder, wartet nicht bis es Opfer gibt! Dabei stellten sie immer wieder Homosexualität mit Pädophilie gleich, und erklärten, dass sie befürchten, dass der Schuldirektor die Kinder missbrauchen würde. Zudem hätten sie Angst davor, dass der Direktor Überwachungskameras aufstelle und die Kinder auf den WCs beobachte.

Nach den Protesten erklärte sich die Schulbehörde von Medan bereit, den Fall zu untersuchen. Die Eltern reichten zudem eine Petition mit 300 Unterschriften ein, mit welcher sie die sofortige Entlassung des Schuldirektors forderten. Eigentlich hat dieser seinen Rücktritt bereits im Sommer eingereicht, doch er blieb weiterhin als Leiter der Schule tätig.

Homosexualität ist in Indonesien - abgesehen von der Provinz Aceh - nicht verboten, doch im ganzen Land werden Queers immer wieder verhaftet und bestraft. Die Bevölkerung wird, wie in Medan, südlich von Aceh, immer wieder durch die Politik mit LGBTI+ feindlicher Rhetorik angestachelt.