INDONESIEN: Wieder droht zwei angeblich schwulen Männern die öffentliche Auspeitschung

INDONESIEN: Wieder droht zwei angeblich schwulen Männern die öffentliche Auspeitschung
Wieder haben Bürgerwehren in der Provinz Aceh eine Razzia in einem Haus von zwei angeblich schwulen Männern durchgeführt und diese der Polizei übergeben. Den Beiden drohen nun je 100 Peitschenhiebe. Unterstütze auch weiterhin unsere Online-Petition...

Hier kannst Du die Online-Petition unterzeichnen, mit welcher die offizielle Schweiz aufgefordert werden soll, sich nicht nur für den Freihandel, sondern auch die LGBT-Rechte einzusetzen: Link

Alleine, dass sie zusammen Zeit verbrachten, wurde zwei Männern in der indonesischen Provinz Aceh zum Verhängnis. Mitglieder einer Bürgerwehr stürmten das Haus der Beiden, hielten sie fest und übergaben sie der Polizei, da sie angeblich schwul sein sollen. Auch ihre Mobiltelefone wurden konfisziert und nun nach möglichen Beweisen durchsucht. Nun kann es bis zu zwei Monate dauern, bis die Anklage und der Prozess gegen die beiden Männer steht. Ihnen drohen aufgrund der Scharia, welche in Aceh gilt, bis zu 100 Peitschenhiebe, welche aufgrund der Abschreckungen teils gar in der Öffentlichkeit durchgeführt werden.

Aceh ist die einzige Provinz in Indonesien, in welcher die Scharia eingeführt wurde. Dies war ein Zugeständnis der indonesischen Regierung, um die Unabhängigkeitsbestrebungen der Provinz zu unterbinden. Dadurch wurde 2014 auch explizit Homosexualität in Aceh strafbar gemacht. Im übrigen Indonesien ist Homosexualität eigentlich legal, doch es wurden in den vergangenen Monaten bereits über 200 LGBTs festgenommen und teils anhand der Anti-Pornografiegesetzen verurteilt. Das Parlament wird zudem wohl in den kommenden Wochen darüber befinden, ob Homosexualität auch in den übrigen Provinzen illegal werden soll - die Chancen dazu stehen leider nicht schlecht.

Die Situation der LGBTs hat sich im ganzen Land massiv verschärft, doch in Aceh ist es am schlimmsten. Die Provinz hat sich in einen regelrechten Polizeistaat entwickelt. Aus diesem Grund halten sich Schwule, Lesben und Transgender dort entweder besonders bedeckt, oder sie versuchen in andere Provinzen zu flüchten. Dabei erhalten sie unter anderem auch Unterstützung von LGBT-Organisationen, welche ihnen als erste Massnahmen eine Unterkunft, sowie Essen zur Verfügung stellen. Zudem helfen sie ihnen auch bei der Suche nach einem Job und beraten sie bei psychischen Problemen. Da die Zahl der Flüchtlinge aber stetig wächst kommen auch die Organisationen langsam an ihre Grenzen. Forderungen nach staatlicher Unterstützung wurden bislang nicht erhört...