IRAK verbietet den Medien die Wörter Homosexualität und Gender

IRAK verbietet den Medien die Wörter Homosexualität und Gender
Im Irak verschärft sich das Klima für queere Menschen zusehends. Nicht nur wird derzeit über ein Gesetz zur expliziten Kriminalisierung von gleichgeschlechtlichen Aktivitäten debattiert, sondern nun hat die Medienaufsichtsbehörde auch noch angeordnet, dass die Wörter Homosexualität und Gender in den Medien und Sozialen Medien nicht mehr gebraucht werden dürfen.

Aktuell werden gleichgeschlechtliche Aktivitäten im Irak nicht explizit bestraft, doch bestimmte Stellen im Strafgesetz rund um Moral werden trotzdem schon heute dazu benutzt um queere Menschen zu verfolgen und zu bestrafen. Vor wenigen Wochen wurde jedoch ein Vorstoss im Parlament eingereicht, mit welchem Homosexualität explizit geahndet werden könnte. Die Unterstützung dafür ist gross und der Vorstoss wird auch zur Stimmungsmache benutzt.

Nun hat die Medienaufsicht, die Kommission für Kommunikation und Medien, eine neue Weisung erlassen, mit welcher die Medien und auch die Sozialen Medien angehalten werden, in ihrer Berichterstattung und auf ihren Plattformen künftig auf das Wort Homosexualität zu verzichten. Stattdessen sollen sie das Wort sexuelle Abweichung oder sexuell abweichendes Verhalten benützen. Zudem soll auch das Wort Gender nicht mehr verwendet werden.

Gemäss der offiziellen Mitteilung, welche an alle betroffenen Unternehmen verschickt wurde, ist es künftig auch Telefonanbietern nicht mehr erlaubt, diese Wörter in Apps zu verwenden. Diese Nachricht ist quasi als Vorwarnung an die Firmen zu verstehen, um sich vorzubereiten, denn eine endgültige Entscheidung sei noch nicht getroffen worden. Auch ist noch nicht bekannt, welche Strafen bei einem Verstoss drohen, aber es dürften wohl Geldstrafen verhängt werden.