ISRAEL: Ausweiskontrolle an der Jerusalem Pride?
Gegenproteste gibt es an der Jerusalem Pride immer, und es gab auch schon Messerattacken gegen LGBTI+, und aus diesem Grund will die Polizei nun offenbar eine Ausweispflicht für die Pride-Teilnehmer am 6. Juni einführen, um die Sicherheit besser gewährleisten zu können. Dazu sollen Kontrollpunkte eingerichtet werden, welche alle, die auf das Gelände der Pride und an der Demonstration mit marschieren wollen, passieren müssen. Dort sollen sie ihre Ausweise zeigen, wie die Polizei weiter erklärt. Es gehe bei dieser Massnahme gar darum, um die Durchführung der Pride an sich gewährleisten zu können. Man bereite dies auf professionelle Art und Weise vor.
Die Pride in Jerusalem führt immer wieder zu Spannungen zwischen Ultraorthodoxen und Mitgliedern der LGBTI+ Organisation. Nach einem Messerangriff 2015 als eine 16-jährige Jugendliche tödlich verletzt wurde, sind die Sicherheitsvorkehrungen nochmals erhöht worden. Der Täter wurde kurz davor aus der Haft entlassen, wo er bereits wegen einer anderen Attacke auf die Pride einsass.
Gar nicht gut kommen die neuen Ankündigungen bei den Veranstaltern der Jerusalem Pride an. Sie wollen sich gegen die Massnahmen wehren, da sie sich ernsthafte Sorgen um ihrer Privatsphäre machen. Man werde es nicht zulassen, dass Menschen davon abgehalten werden, an der Pride mitzulaufen, wenn sie keinen Ausweis zeigen wollen. Die Veranstalter befürchten, dass die Ausweispflicht besonders Transmenschen, Palästinenser und andere, welche Angst haben, dass ihre Identität festgehalten wird, davon abhält, an der Pride mit zu marschieren. Man stehe im Kontakt mit der Polizei um alles zu klären. Der Marsch durch Jerusalem werde weiterhin sicher sein, so wie sich die Zehntausenden von Pride-Teilnehmer in den vergangenen Jahren sicher fühlten, teilen die Organisatoren weiter mit.