ISRAEL: "Das Gay Phänomen gibts in der arabischen Welt praktisch nicht"

ISRAEL: "Das Gay Phänomen gibts in der arabischen Welt praktisch nicht"
Wie gross der Aufklärungsbedarf selbst bei israelischen Parlamentsabgeordneten noch immer ist, zeigte sich in diesen Tagen als es um das Verbot von Conversion Therapien ging. Ein Politiker von der aus vier arabischen Parteien bestehenden Vereinten Liste erklärte, dass Homosexualität in der arabischen Welt praktisch nicht existiere.

In diesen Tage wurde in Israel ein Verbot der sogenannten Conversion Therapien diskutiert. Dabei stellte sich unter anderem Walid Taha von der Vereinten Liste gegen das Anliegen - und dies mit wilden Theorien. Er könne dieses Gesetz nicht unterstützen, erklärte Taha in einem Interview im staatlichen Fernsehsender Kan, da es besonders problematisch und gegen die Ansicht der Mehrheit seiner Wähler sei. Das Phänomen der Homosexuellen gebe es in der arabischen Gesellschaft zudem praktisch nicht.

Dieses Thema werde in der arabischen Gesellschaft nicht diskutiert, und falls es doch existieren sollte, dann nur in einem sehr kleinen Rahmen. Jene, welche darunter leiden hätten zudem nicht das Bedürfnis, sich so zu outen, führt Taha weiter aus. Homosexuelle sollten das Recht haben, sich behandeln zu lassen um ihren sexuellen Charakter zu ändern, und dieses Gesetz würde sie davor bewahren, dass sie Zugang zu diesen Behandlungen haben, welche sie wieder normal machen würde.

Die Vereinte Liste, welcher Walid Taha angehört und welche sich aus vier kleineren, arabischen Parteien zusammensetzt, tut sich enorm schwer mit dem Verbot von Conversion Therapien, welches vor einigen Tagen in einer ersten Lesung vom Knesset gutgeheissen wurde. Die Kontroverse kochte noch mehr hoch, als Ayman Odeh, der Vorsitzende dieser Fraktion, für das Verbot stimmte. Ob Conversion Therapien in Israel tatsächlich verboten werden ist mehr als unsicher, denn es braucht noch weitere drei Lesungen und auch das Knesset Komitee muss zustimmen. Für die fragile Regierungskoalition von Premier Benjamin Netanyahu stellt das Anliegen zudem eine wahre Zerreissprobe dar.