ISRAEL: Massenhochzeit als Marriage Equality-Kampagne

ISRAEL: Massenhochzeit als Marriage Equality-Kampagne
Die Hochzeiten waren zwar nicht gültig, da Israel die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare nicht anerkennt, doch die 23 Paare setzten in Tel Aviv trotzdem ein deutliches Zeichen. Mit ihrer Massenhochzeit unterstrichen sie ihre Forderung, wonach sie von der Politik endlich ein Handeln fordern, damit die Ehe auch für LGBTI+ Paare geöffnet wird...

Begleitet von Hunderten von Familien und Freunden sind im Tel Aviv LGBTQ Center 23 schwule und lesbische Paare gemeinsam vor den Traualtar getreten. Sie legten dabei auch ihr Ehegelübde ab. Doch obwohl sich die Paare wünschten, dass es eine echte Zeremonie mit einer offiziellen Hochzeit gewesen wäre, so wurde alles nur inszeniert um die Forderung nach Marriage Equality zu unterstreichen. In Israel haben gleichgeschlechtliche Paare nämlich nach wie vor keinerlei Möglichkeiten ihre Partnerschaft rechtlich abzusichern.

Israel wird zwar immer als äusserst LGBTI+ freundliche Touristendestination angesehen, doch dabei geht gerne vergessen, dass sich das Land gerade in Bezug auf die Rechte für Schwule, Lesben, Bisexuelle, sowie trans und inter Menschen deutlich im Hintertreffen befindet - und dies trotz immer grösserer gesellschaftlicher Akzeptanz.

Gerade die Parteien von ultra-orthodoxen Juden haben eine überdurchschnittlich grosse Macht im Parlament und haben dadurch den Ausbau der Rechte für LGBTI+ immer wieder verhindert - so auch Marriage Equality. Der Oberrabbiner von Jerusalem, Aryeh Stern sorgte in diesem Jahr zudem für Aufsehen, da er ein Verbot von Regenbogenfahnen an der Jerusalem Pride forderte.