KOLUMBIEN: Oberstes Gericht öffnet die Ehe für LGBT-Paare endgültig
Marriage Equality beschäftigt das Oberste Gericht in Kolumbien schon lange. Bereits im Jahr 2011 urteilten die Richter, dass gleichgeschlechtlichen Paaren die Ehe nicht vorenthalten werde darf. Dies haben sie damals mit der Aufforderung an die Politik verbunden, dass das Parlament die entsprechende gesetzliche Grundlage innerhalb der nächsten zwei Jahren schaffen muss. Die Abgeordneten wollten davon aber allerdings wenig wissen und der Senat stimmte im Jahr 2013 gegen die Öffnung der Ehe für schwullesbische Paare. Es vergingen weitere, rund drei Jahre, bis nun die Obersten Richter wieder das Ruder übernahmen und einschritten.
Bereits Anfangs April lehnte das Oberste Gericht einen Vorstoss ab, wonach es den Standesämtern untersagt worden wäre, gleichgeschlechtliche Paare zu verheiraten. Damit ebneten sie den Weg für Marriage Equality. Im Urteil vom Donnerstag wurde nun die Ehe effektiv für Schwule, Lesben und Transgender geöffnet. Zuvor stand ihnen bereits die Möglichkeit einer Eingetragenen Partnerschaft offen, nach dieser Entscheidung der Richter können sie nun aber neu auch eine Ehe eingehen.
Bereits im vergangenen November hat das Oberste Gericht zu Gunsten der LGBT-Community ein Urteil gefällt. Damals haben die Richter ein geltendes Adoptionsverbot für gleichgeschlechtliche Paare gekippt. Anfangs Jahr wurde zudem entschieden, dass Transgender ihr Geschlecht auch ohne den Besuch bei einem Psychiater und ohne operative Geschlechtsanpassung in den offiziellen Dokumenten ändern können. Neu müssen sie nur noch ein Formular ausfüllen, eine Erklärung, dass sie ihr Geschlecht ändern möchten, unterschreiben und eine Kopie ihrer ID einreichen.