KOSOVO: Abgeordnete lehnen Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Paaren ab

KOSOVO: Abgeordnete lehnen Anerkennung von gleichgeschlechtlichen Paaren ab
Der kosovarische Premierminister versucht sein Land mit Reformen und Modernisierungen fit für die EU zu machen, dazu hätte auch die Anerkennung gleichgeschlechtlicher Partnerschaften gehört. Dieses Vorhaben, welches den Kosovo zum ersten Land mit muslimischer Mehrheit mit einem Partnerschaftsgesetz gemacht hätte, wurde nun aber vom Parlament mehr als deutlich abgelehnt.

Wenn ein Land der Europäischen Union beitreten will, muss es auch die Werte der Gemeinschaft teilen. Aus diesem Grund hat der Premierminister des Kosovo, Albin Kurti, damit begonnen die Gesetzgebung des Landes zu reformieren und auch zu modernisieren. Im Zuge dessen wollte er auch die Rechte für Minderheiten ausbauen, unter anderem dadurch, dass etwa gleichgeschlechtliche Beziehungen rechtlich anerkannt werden.

Kurti machte sich für dieses Anliegen stark und wollte den Kosovo zum ersten Land mit einer muslimischen Mehrheit machen, welches LGBTI+ Paaren die Möglichkeit zur rechtlichen Absicherung ihrer Partnerschaft bietet. So warb er auch in einer Rede direkt vor der Abstimmung im Parlament dafür.

Die Gegenstimmen waren schliesslich jedoch in einer mehr als deutlichen Überzahl: Nur gerade 28 der insgesamt 120 Mitglieder im Parlament des Kosovo stimmten für die Einführung eines Partnerschaftsgsetzes. Nicht mal alle aus Kurtis eigener Partei standen hinter dem Vorhaben.

Die meisten der Gegner argumentierten mit ihren religiösen Ansichten oder den traditionellen Familienwerte, weshalb sie die Motion ablehnten. Manche erklärten gar, dass es den moralischen Zerfall bedeuten würde, wenn man solche Partnerschaften anerkenne.

Die LGBTI+ Community zeigte sich enttäuscht über die Ablehnung und organisierte eine spontane Demonstration vor dem Parlamentsgebäude in der Hauptstadt Pristina. Dabei skandierten sie, dass Homophobe keinen Platz im Parlament haben sollten, und dass auch sie teil der Familie seien.

Auch internationale Organisationen, wie etwa Human Rights Watch reagierte und forderte den Premierminister, sowie den Staatspräsidenten und den Justizminister dazu auf, nicht aufzugeben und stattdessen für die vollständige Öffnung der Ehe einzustehen.