KUWAIT: 76 Männer ausgeschafft, weil sie schwul sein sollen

KUWAIT: 76 Männer ausgeschafft, weil sie schwul sein sollen
Die Sittenwächter in Kuwait haben zugeschlagen und zahlreiche Razzien in so genannten Massagesalon durchgeführt. Im Zuge dessen wurde nun bekannt, dass die 76 dabei verhafteten Männer aus Kuwait ausgeschafft wurden, weil sie angeblich homosexuell sein sollen.

In jüngster Zeit hat Kuwait begonnen, wieder verstärkt gegen Homosexuelle vorzugehen. So haben die Sittenwächter insbesondere im letzten Monat Razzien an Orten gemacht, wo sie viele schwule Männer vermuteten, darunter beispielsweise in Massagesalons. In der Folge wurden insgesamt 22 solche Lokale geschlossen, und 76 Männer, welche die Behörden für schwul gehalten haben, wurden des Landes verwiesen.

Mohammad Al Dhufairi, welcher die Razzien leitete, erklärte gegenüber den Medien, dass man eine Null-Toleranz-Politik gegen alle moralisch verwerflichen Taten verfolge und man weigere sich Milde mit jenen zu zeigen, welche gegen die Gesetze und Regeln verstossen oder die Gesundheit der Einwohner von Kuwait riskieren.

Wie weit die nun getroffenen Massnahmen gehen, zeigt beispielsweise die Aussage des islamischen Gelehrten Rashed Al-Azmi: Massagen seien nur dann erlaubt, wenn sie eine Form der Therapie seien. Die Klienten müssten jedoch angezogen bleiben und das massieren der nackten Haut sei nicht erlaubt. Aus diesem Grund befürwortete er auch das harte Vorgehen der Sittenwächter. Kuwait hat auch im Jahr 2013 für Schlagzeilen gesorgt, als der damalige Gesundheitsminister einen Detektor ankündigte, mit welchem Homosexualität festgestellt werden könne. Damit wollte er schwule Männer von allen Golfstaaten fernhalten.

Homosexualität ist in Kuwait ebenso strafbar wie cross-dressing. Personen, welche gegen diese Gesetze verstossen, drohen bis zu 10 Jahre Gefängnis, sofern sie unter 21 Jahre alt sind. Jenen die älter sind, drohen sechs Jahre Haft.