LIBANON: Die LGBTI+ Community vor Ort braucht deine Hilfe!

LIBANON: Die LGBTI+ Community vor Ort braucht deine Hilfe!
Die humanitäre Lage im Libanon war durch die Flüchtlingssituation ohnehin bereits prekär, und durch die gewaltige Explosion im Hafen von Beirut hat sich dies noch einmal massiv verschärft. Zahlreiche LGBTI+ Organisationen weltweit rufen daher zu Spenden auf, um die Community vor Ort mit Notunterkünften, Nahrungsmitteln und medizinischer Versorgung zu unterstützen.

Durch die Nähe zu Syrien kamen ab 2011 Hunderttausende von Flüchtlingen ins Land, bald machten sie mit rund 1.5 Millionen einen Viertel der gesamten Bevölkerung aus. Dies brachte den Libanon auch humanitär an seine Grenzen. Die Situation hat sich durch die Länge des Krieges in Syrien zudem eher verschärft als verbessert. Durch die massive Explosion am 4. August im Hafen von Beirut kam das Land noch mehr an seine Grenzen. Mit über 200 Toten, rund 6000 Verletzten und rund 300‘000 Obdachlosen steht der Libanon einmal mehr vor einer gewaltigen Herausforderung - auch die LGBTI+ Community.

Die Räumlichkeiten der lokalen LGBTI+ Organisationen Helem und Proud Lebonon wurden bei der Explosion ebenfalls teilweise stark in Mitleidenschaft gezogen. Doch auch sonst fehlt es innerhalb der Community an Notunterkünften, an Nahrungsmitteln und an medizinischer Versorgung. Aus diesem Grund gibt es mittlerweile drei internationale Spendenaufrufe, mit welchen LGBTI+ direkt vor Ort unterstützt werden können.

Helem beispielsweise hat eine Spendenaktion ins Leben gerufen, mit welcher einerseits Notunterkünfte bereit gestellt, aber auch ein Netzwerk zur Verteilung von Lebensmitteln aufgebaut werden soll. All Out hat mit Proud Lebanon bereits Geld gesammelt um ebenfalls Notunterkünfte zur Verfügung zu stellen, aber auch für die medizinische Versorgung sowie psychologische Betreuung für die direkten Opfer der Katastrophe. Als dritte Organisation hat auch die Arab Foundation for Freedoms and Equality einen Spendenaufruf gestartet um explizit LGBTI+ zu unterstützen, insbesondere auch jene mit HIV.

Klar ist, auch politisch könnte dem Libanon ein Wendepunkt bevorstehen - was dies für die LGBTI+ im Land bedeutet ist unklar. Die Regierung ist zurückgetreten, und Demonstranten in den Strassen Beiruts fordern nicht zuletzt aufgrund der massiven Korruption im Land einen Wechsel. Ob dies auch bedeutet, dass die Bestrebungen zur Legalisierung von Homosexualität vorangetrieben werden, muss sich noch weisen.