MALAYSIA: Auspeitschung von zwei Frauen verschoben
Sie hatten zusammen Sex in einem Auto, wurden verhaftet und zu einer Geldbusse von 3'300 Ringgit, rund 790 Schweizer Franken, und je sechs Peitschenhieben verurteilt. Das Urteil hätte am 28. August vollstreckt werden sollen, doch wie das Scharia-Obergericht von Terengganu nun mitteilt, wurde das Urteil aus "technischen Gründen" um eine Woche auf den 3. September verschoben.
Laut dem Gericht arbeite man für diese Art der Strafe mit ein paar wenigen Firmen zusammen, doch es habe technische Probleme gegeben, welche zuerst gelöst werden müssen. Aus diesem Grund sei es besser, die Bestrafung zu einem späteren Datum durchzuführen.
Die beiden Frauen sind 32 und 22 Jahre alt und haben sich für schuldig bekannt. Sie hatten Sex im Auto und es wurde zudem auch ein Dildo bei ihnen gefunden. Dies ist aufgrund der geltenden Scharia strafbar.
Human Rights Watch hat die malaysischen Behörden aufgerufen, auf Auspeitschungen zu verzichten, da dies Folter sei. Es war zudem das erste Mal, dass zwei Frauen aufgrund von gleichgeschlechtlichen, sexuellen Aktivitäten zu einer solchen Strafe verurteilt wurden. Auch Justice For Sisters, eine LGBT-Organisation in Malaysia, sprach von einer groben Verletzung der Würde und der Menschenrechte.
Trotz des Regierungswechsels im Frühling, der eigentlich das Gegenteil hätte bewirken sollen, ist es in den vergangenen Wochen zusehends schwieriger geworden für die LGBT-Community. So gab es vermehrt Zensur, die Rhetorik mancher Politiker hat sich verschärft und es gab auch eine Razzia in einer Gay Bar in Kuala Lumpur - der ersten seit dem 30-jährigen Bestehn der Bar.