MALAYSIA: Fünf Männer wegen gleichgeschlechtlichen Aktivitäten verurteilt
Während einer Razzia in einem zweistöckigen Gebäude in einem Vorort der malaysischen Hauptstadt Kuala Lumpur wurden im November 2018 insgesamt zwölf Männer verhaftet. Sie standen unter Verdacht, gleichgeschlechtlichen Aktivitäten nachgegangen zu sein.
Fünf von ihnen wurde nun vor dem Selangor Scharia-Obergericht der Prozess gemacht. Vier der Männer erhielten jeweils sechs Monate Haft, sechs Peitschenhiebe und eine Geldbusse von 4’800 Ringgit, rund 1‘157 Schweizer Franken. Der fünfte Mann erhielt sieben Monate Haft, sechs Peitschenhiebe und eine 4‘900 Ringgit, rund 1‘181 Schweizer Franken, hohe Busse. Sie sollen mit ihren Handlungen gegen die Ordnung der Natur verstossen haben, und darauf stehen im islamischen Malaysia hohe Haftstrafen.
Lokale LGBTI+ Aktivisten kritisierten die Urteile scharf und erklärten, dass damit ein Umfeld der Angst innerhalb der Community geschaffen werde. Die Verurteilungen passen zudem zu einer wachsenden Intoleranz innerhalb Malaysias, welche von vielen Menschenrechtsorganisationen mit Sorge betrachtet wird.
Die Urteile von fünf weiteren Männern, welche während der selben Razzia verhaftet wurden, sollen in den kommenden Tagen ebenfalls bekanntgegeben werden.