MEXIKO: Kardinal unterstützt Eingetragene Partnerschaften von LGBTI+ Paaren

MEXIKO: Kardinal unterstützt Eingetragene Partnerschaften von LGBTI+ Paaren
Der ranghohe Kardinal Carlos Aguiar, Erzbischof von Mexiko-Stadt, sprach sich für den rechtlichen Schutz von gleichgeschlechtlichen Paaren aus, und forderte auch Familien dazu auf, dass sie ihre queeren Familienmitglieder nicht ablehnen sollen.

Es waren in etwa die gleichen Worte, wie sie vor wenigen Monaten von Papst Franziskus um die Welt gingen, dann aber von der Katholischen Kirche wieder relativiert und verwässert wurden. Die Aussagen, welche der Papst in einem Dokumentarfilm unter dem Titel Francesco machte, waren die ersten Andeutungen eines Papstes, wonach queere Paare eine rechtliche Absicherung für ihre Partnerschaft erhalten sollten. Diese Äusserungen gingen in Windeseile um die Welt, doch bereits kurze Zeit später ruderte der Vatikan wieder kräftig zurück und erklärte, dass sich an der Haltung der Katholischen Kirche gegenüber Homosexualität nichts geändert habe.

Nun sprach Carlos Aguiar, Kardinal und Erzbischof von Mexiko-Stadt, über eben diese Aussagen und erklärte, dass er die Aussagen des Papstes von damals unterstütze. Aguiar ist der ranghöchste Geistliche der Katholischen Kirche in Mexiko und er gilt zudem als enger Vertrauter des Papstes. In einem Interview gegenüber dem mexikanischen TV-Sender Televisa erklärte er nun, dass er vollkommen einverstanden mit den Aussagen des Papstes sei. Alle seien wir Gottes Kinder, alles sind wir Mitglied einer Familie, und wenn wir dafür kämpfen, dass Familien vereint werden, egal wie sie zusammengesetzt sind, dann hören sie nicht auf Gottes Kinder zu sein, so Aguiar. Dies habe der Papst so gesagt, dass jeder das Recht auf Familie habe.

In Bezug auf Kinder erklärte er zudem, dass es nicht sein dürfe, dass eine Familie nichts mehr mit ihrem Kind zu tun haben wolle, wenn sich etwa der Sohn unglücklicherweise als homosexuell oute. Wenn sie sich entscheiden mit einer anderen Person zusammen zu sein, dann sei dies ihre freie Wahl, eine solche Beziehung einzugehen, und dies sei ihre Freiheit, so der Kardinal weiter.

Ob sich der Kardinal und der Papst mit ihrer Haltung durchsetzen können steht offen, denn bereits nach den Aussagen des Papstes kam mächtig Gegenwind von innerhalb der Kirche auf, wodurch der Vatikan nur kurze Zeit später wieder zurückruderte.