MYANMAR: Erste queere Person stellt sich zur Wahl
Es seien Transmenschen gewesen, welche ihm erzählt haben, wie sie von der Polizei diskriminiert werden. Sie seien gezwungen worden, ihre BHs auszuziehen, darauf mussten sie sich niederknien bevor sie von den Sicherheitskräften unsittlich berührt wurden, so Myo Min Tun gegenüber der AFP. Dies sei ganz klar eine Verletzung derer Rechte. Er habe darauf festgestellt, dass es im Parlament keine einzige Person gibt, welche darüber spricht. Er wolle sich daher zur Wahl stellen um ein Pionier für alle LGBTI+ zu sein, damit diese wissen, dass sie alles sein können, was sie wollen, so der 39-Jährige weiter.
In Myanmar kommt es immer wieder zu ungerechtfertigten Verhaftungen oder zu Gewalt gegen LGBTI+. Aus diesem Grund will der ehemalige Florist, Koch und Sozialarbeiter für HIV-Prävention nun für die Regionalversammlung der Region rund um die Stadt Mandalay antreten. Nur queere Personen wissen vom Mangel an Rechten für LGBTI+, von den Problemen mit der Polizei, und wie diese immer wieder Personen aus der Community ungerechtfertigt verhaften. Er verstehe die LGBTI+, so der Politiker, da er selber zur Community gehöre.
Die Regierungspartei von Aung San Suu Kyi, die Nationale Liga für Demokratie NLD, sprach sich zwar gegen Diskriminierungen von sexuellen Minderheiten aus, doch LGBTI+ Aktivist*innen beklagen, dass auf diese Aussagen keine Taten folgen und nichts dagegen unternommen werde. Auch gilt die noch aus der britischen Kolonialzeit stammende Section 377 im Strafgesetz, welche gleichgeschlechtliche Aktivitäten verbietet, noch immer. Die regionalen, sowie auch die nationalen Wahlen in Myanmar finden am 8. November statt und werden aller Voraussicht nach erneut von der NLD gewonnen.