NIGERIA: 11 Frauen wegen angeblicher, lesbischer Hochzeit festgenommen
Sie hätten einen Tipp erhalten, und darauf habe man die Frauen verhaftet. Dies erklärte Abba Sufi, der Leiter der Hisbah des Bundesstaat Kano, jener Behörde, welche islamisches Recht durchsetzt. Man habe die Lokalität gestürmt und elf junge Frauen verhaftet, inklusive der zwei Bräute. Nun könne die Anklage erhoben werden, sobald die Untersuchungen abgeschlossen sind.
Solche verachtenswerten Taten dürfen sich nicht in der Gesellschaft verwurzeln können, so Abba Sufi weiter. Sowohl das islamische, wie aber auch das nigerianische Recht würden gleichgeschlechtliche Beziehungen verbieten. Im Norden des Landes, wo der Bundesstaat Kano liegt, gilt im Gegensatz zum Süden die Scharia, und damit können gleichgeschlechtliche Handlungen mit dem Tod durch Steinigung bestraft werden.
Die Frauen, welche verhaftet wurden, verneinten aber, dass sie lesbisch sind. Sie seien Teil eines Danceclubs und hätten nur eine Party organisiert um ihren neuen stellvertretenden Leiter zu feiern, erklärten sie. Ob die Polizei ihnen glauben wird muss sich weisen.
Der jüngste Vorfall ist nur einer von vielen: Immer wieder kommt es in Nigeria zu Razzien und Verhaftungen von angeblich Homosexuellen. Erst im August wurden in einem Hotel 57 Männer verhaftet, und dies, obwohl sie nur an einer Geburtstagsparty teilnahmen. Im vergangenen Jahr wurden in einem anderen Hotel in Lagos 42 Männer verhaftet, weil sie angeblich Sex hatten. Und kurz davor, sind 45 von 53 Männer von der Polizei in Gewahrsam genommen worden, weil sie angeblich an einer gleichgeschlechtlichen Hochzeit teilnahmen.
Homosexualität ist in ganz Nigeria strafbar. Im Süden drohen Strafen von bis zu 14 Jahren Haft, und in 12 nördlichen Bundesstaaten, in welchen die Scharia gilt, kann gleichgeschlechtlicher Sex mit dem Tod durch Steinigung bestraft werden.