NIGERIA: Mutige LGBT-Proteste unter widrigsten Bedingungen

Bisi Alimi wagte 2004 etwas undenkbares, er hatte auf dem nationalen Fernsehsender sein öffentliches Coming out. Der Preis für den Gay Aktivisten war gross und wegen den massiven Drohungen gegen seine Person war er gar gezwungen, Nigeria zu verlassen. In seinem Namen wurde darauf die Bisi Alimi Foundation gegründet, welche sich für die Rechte von Schwulen, Lesben und Transgender, sowie gegen Homo-, Bi- und Transphobie einsetzt.

Am Nationalen Tag der Trauer, an welchem in Nigeria landesweit allen Opfern von verschiedenen Arten von Gewalt gedacht wird, organisierte nun auch diese Stiftung eine Protestaktion um all den unzähligen LGBTs zu gedenken, welche Opfer von homophoben Hassverbrechen wurden. Eine mutige Gruppe von Mitgliedern der Bisi Alimi Foundation versammelte sich auf den Strassen der nigerianischen Hafenstadt Lagos um mit Schildern gegen die Anti-Gay-Gesetze und gegen Homophobie zu protestieren. Und dies notabene in einem Land, welches Homosexualität mit bis zu 14 Jahren Haft bestraft, und welches in einigen Provinzen des muslimischen Nordens dafür gar die Steinigung kennt. Unter den Demonstranten waren sowohl LGBTs, wie auch Unterstützer der Community.

Die Polizei wurde schnell auf die Gruppe aufmerksam, liess sie aber überraschenderweise gewähren. Eine der Demonstrantinnen erklärte, dass sie von einem Polizisten gefragt wurde, was denn LGBT heisse, und ob sie eine Erlaubnis habe um dieses Schild zeigen zu dürfe. Sie habe es ihm darauf erklärt und gesagt, dass sie ihre Rechte kenne und keine Bewilligung für diesess Plakat brauche. Der Polizist habe sie darauf in Ruhe gelassen.