NORDIRLAND/ IRLAND: Der irische Premier besucht die Pride in Belfast

NORDIRLAND/ IRLAND: Der irische Premier besucht die Pride in Belfast
Es ist gleich in vieler Hinsicht ein historischer Besuch, welcher der frisch gewählte, schwule, irische Premierminister angekündigt hat. Mit seiner Teilnahme an der Pride in Belfast unterstützt er nicht nur die LGBT-Community bei ihrem Wunsch nach Marriage Equality, sondern, er sendet auch ein klares Signal an die dort aktuell regierende DUP und an die britische Premierministerin Theresa May, welche mit eben dieser Partei eine Regierungskoalition gebildet hat.

Sein Terminkalender lässt es zwar nicht zu, dass er an der Parade durch die nordirische Hauptstadt Belfast mitlaufen kann, doch Leo Varadkar wird am offiziellen Pride Breakfast kurz davor mit dabei sein. Damit setzt der irische Premierminister ein klares Zeichen für die Rechte der Schwulen, Lesben und Transgender, denn Nordirland ist der letzte Landesteil der Region, welcher Marriage Equality nach wie vor nicht eingeführt hat. Verantwortlich dafür ist die aktuell regierende DUP, die Democratic Unionist Party, welche das Anliegen mit einem Veto vollständig blockiert hat, und dies obwohl das Parlament die Öffnung der Ehe bereits gutgeheissen hat.

Leo Varadkar hatte sein Coming out kurz bevor Irland im Jahr 2015 eine Volksabstimmung über die Öffnung der Ehe abhielt. Seit dem 14. Juni 2017 ist er nun der neue Premierminister des Landes. Seither hat er sich mehrfach für die Rechte der LGBT Community ausgesprochen und unter anderem auch Donald Trumps Verbot für Transgender-Soldaten bei den US-Streitkräften kritisiert. In Irland seien Transgender im Militär herzlichen willkommen, führte er dazu weiter aus.

Varadkar kritisierte zudem die DUP auch bereits im Vorfeld für ihre Blockadehaltung gegenüber Marriage Equality. Dafür hat er aber für ziemlich Ärger bei der DUP und deren Chefin Arlene Foster gesorgt. Auch die britische Premierministerin Theresa May musste bereits Kritik einstecken, weil sie nach den britischen Wahlen, trotz der homophoben Haltung der DUP, eine Koalition mit der Partei eingegangen ist.