NORWEGEN: Erstes Coming Out im norwegischen Königshaus

Aufgrund einer öffentlichen Rede wurde sie im Jahr 2020 zur „mutigsten Frau Norwegens“ gewählt, und nun zeigt Prinzessin Maud Angelica Behn - fünfte in der Thronfolge - einmal mehr, weshalb dieser Titel schon damals gerechtfertig war, denn als erste Person des norwegischen Königshaus, und damit als eine der ersten Royals überhaupt, hatte sie nun ihr Coming Out.

Sie ist die Enkelin von König Harald und Königin Sonja und die Tochter von Prinzessin Martha Louise, und dies bringt Prinzessin Maud Angelica Behn auf die Nummer 5 in der norwegischen Thronfolge. Nun hat sie sich via den Sozialen Medien geoutet und gleichzeitig all ihren Followern „eine schöne Pride von einer bisexuellen Person“ gewünscht. Dabei zeigte sich ebenfalls, dass sie auch die volle Unterstützung ihrer Mutter für das Coming out hat, denn diese teilte ebenfalls Fotos von der Oslo Pride zusammen mit ihrer Tochter.

Maud Angelica Behn hat ein äusserst bewegtes Leben. Ihr Vater, der erste Ehemann von Prinzessin Martha Louise, beging im Jahr 2019 Selbstmord. Er litt unter starken psychischen Problem und hat zwei Jahre zuvor Schauspieler Kevin Spacey wegen Fehlverhaltens angeklagt. Maud Angelica Behn hielt damals im Alter von nur gerade 16 Jahren eine beeindruckende Rede an der Beerdigung ihres Vaters. Damit wollte sie nicht zuletzt all jenen Mut machen, dass sie Hilfe suchen sollen, wenn sie dies aufgrund ihrer mentalen Gesundheit brauchen. Aufgrund dieser Rede vor der Weltöffentlichkeit wurde sie schliesslich im Jahr darauf zur „mutigsten Frau Norwegens“ gewählt. Seither macht sie sich immer wieder für Belange rund um die psychische Gesundheit stark.

Sie erklärte nun, dass sie damals ihre Trauer nutzen wollte um anderen Menschen zu helfen, und nun nutze sie ihr Coming Out zur Pride ebenfalls dazu, um auch anderen Mut zu machen, so Maud Angelica Behn.

Ihre Mutter wandte sich in ihrem Post ebenfalls direkt an die Teilnehmenden der Pride, und erklärte, dass Liebe niemals falsch sei. Sie würdige den Mut von allen, welche ihre eigene Wahrheit leben wollen. Diese Liebe brauche weder eine Erlaubnis noch bedürfe es einer Erklärung. Es habe etwas zutiefst Schönes, wenn man sich traue, jenen Menschen zu lieben, den man liebt, auch wenn die Welt einem sagt, dass man still sein und sich zurückziehen solle. Doch Liebe solle nicht versteckt werden, so Prinzessin Martha Louise weiter, sondern sie soll gefeiert, gelebt und in all ihren Formen geteilt werden.

Damit spricht Prinzessin Martha Louise wohl auch ihre eigene Liebe an: Sie bezeichnet sich selber als Hellseherin und führt eine nicht eben unumstrittene Ehe mit Durek Verrett, einem Heiler und Alternativ-Mediziner. Aus diesem Grund entschied sie sich auch im Jahr 2022 von ihren royalen Verpflichtungen zurück zu treten. Ihren Titel behielt sie jedoch.

Maud Angelica Behn ist eines von nur ganz wenigen Mitgliedern von Königsfamilien weltweit, welche ihr öffentliches Coming Out gewagt haben. In vielen Fällen in der Geschichte wurde darüber gemunkelt, doch öffentlich machte es kaum jemand. Ein bekannter, queerer Royal ist der Cousin der verstorbenen Queen Elizabeth von England. Lord Ivar Mountbatten hat 2018 seinen langjährigen Lebenspartner James Coyle geheiratet.