PANAMA: Verbot der Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare kurz vor Einführung

PANAMA: Verbot der Adoption durch gleichgeschlechtliche Paare kurz vor Einführung
Um es gleichgeschlechtlichen Paaren aktuell und auch in Zukunft zu verunmöglichen, Kinder zu adoptieren, steht in Panama ein neues Verbot kurz vor der Einführung. Die Nationalversammlung hat bereits zugestimmt, und nun fehlt nur noch die Unterschrift des Präsidenten.

Die Adoption von Kindern soll künftig nur noch alleinerziehenden Personen oder verheirateten Paaren offen stehen. Dies fordert ein Gesetzesentwurf, welcher eben von der Nationalversammlung in Panama gutgeheissen und nun Präsident Laurentino Cortizo zur Unterschrift vorgelegt wurde.

Da in naher Zukunft möglicherweise die Ehe für gleichgeschlechtliche Paare durch ein Gericht eingeführt werden könnte, haben die Abgeordneten noch eine zusätzliche Ergänzung eingebaut. So müssen adoptionswillige, verheiratete Paare zwingend verschieden-geschlechtlich sein.

Laut den Abgeordneten, soll bei diesem Gesetz der Schutz des Kindeswohls im Zentrum stehen. So sollen Kinder besser davor geschützt werden, von ihren biologischen Eltern getrennt zu werden.

Verschiedenste LGBTI+ und Menschenrechtsorganisationen kritisierten den Entwurf. So heisst es von Human Rights Watch, dass es nicht nur eine Stigmatisierung ist, wenn man gleichgeschlechtliche Paare bei der Adoption von Kindern explizit ausschliesse, sondern es sorgt auch für die Tatsache, dass ihre Beziehungen schon gar nicht erst anerkannt oder geschützt werden. Die Bestimmung passe zudem nicht zur Vorgabe, dass man das beste für das Kindeswohl erreichen wolle, wenn man es von vornherein kategorisch ausschliesst, dass Kinder von liebenden und unterstützenden Familien adoptiert werden.

Noch ist das Gesetz nicht bestätigt, denn Staatspräsident Laurentino Cortizo hat nach wie vor das Recht, sein Veto zu nutzen, oder auch nur Teile des Gesetzes zu blockieren oder anzupassen. Ob dies jedoch passieren wird, ist ungewiss.