POLEN: Proteste gegen LGBTI+ feindlichen Erzbischof
Er trug zusammen mit der katholischen Kirche sicherlich einiges dazu bei, dass das gegenwärtige Klima in Polen derart vergiftet ist, und selbst Politiker in den höchsten Ämtern offen gegen die LGBTI+ Community austeilen. Doch es ist auch erfreulich zu sehen, dass es nach wie vor Menschen gibt, welche die Aussagen vom Erzbischof von Krakau, Marek Jedraszewski, nicht einfach so hinnehmen wollen und welche auf die Strasse gehen um dagegen zu demonstrieren. So geschehen am Sonntag in der polnischen Hauptstadt Warschau, als ein paar Dutzend LGBTI+ Aktivisten gegen den Geistlichen und dessen Haltung auf die Strasse gingen.
Die Polizei war ebenfalls vor Ort um die Demonstranten und die Kirchgänger zu trennen, denn es fand gleichzeitig eine Messe statt. Die LGBTI+ Aktivisten hielten dazu Schilder und Plakate in der Hand, etwa mit der Aufschrift „Die Regenbogen-Plage heisst euch willkommen“ oder „Ich toleriere Intoleranz nicht“. Andere wiederum forderten direkt den Rücktritt des Erzbischof.
Es war im vergangenen Jahr, als der Erzbischof der katholischen Kirche, Marek Jedraszewski, während einer Messe von LGBTI+ Aktivisten als „Regenbogen-Plage“ sprach, und ihr Vorgehen zudem mit den ehemaligen kommunistischen Herrschern in Polen verglich. Diese Worte haben im streng katholischen Polen natürlich eine enorme Tragweite.
Ein Sprecher der Kirche wollte am Sonntag keine Stellung zu den Demonstrationen nehmen, sondern erklärte nur, dass man sich dazu schon genug geäussert habe. Auch Jedraszewski wollte sich nach der Messe nicht äussern. Als er von Demonstranten konfrontiert wurde, erklärte er bloss, dass er keine Zeit habe und verschwand.