POLEN: Regierungspartei wettert gegen Pride-Veranstaltungen

POLEN: Regierungspartei wettert gegen Pride-Veranstaltungen
Die polnische Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit läuft sich für die Parlamentswahlen im Oktober warm und hat sich die LGBTI+ Community als Sündenbock ausgesucht: Parteivorsitzender Jaroslaw Kaczynski nutzte das Thema erneut für eine Brandrede um damit Stimmung bei den konservativen und katholischen Wählern zu machen...

Von der Pride sprach er als sehr anstössiges, wandelndes Theater, welches von Zeit zu Zeit in verschiedenen Städten auftauche. Sie seien diejenigen, welche dadurch verletzt werden, beschwerte sich der Vorsitzende der polnischen Regierungspartei Recht und Gerechtigkeit (PiS), Jaroslaw Kaczynski, an einer öffentlichen Wahlkampfveranstaltung in Stalowa Wola. Diese Bewegung müsse demaskiert und ausrangiert werden. Das Gesetz müsse dazu vollständig zur Anwendung kommen, um diese Angelegenheiten zu regeln, so Kaczynski weiter.

Er sei auch dankbar, dass ein Erzbischof in diesem Monat gesagt habe, dass Polen unter Belagerungszustand einer Regenbogenplage stehe, indem er LGBTI+ Aktivisten mit den ehemaligen, kommunistischen Führern Polens verglich. Nur die PiS-Partei könne die katholische Kirche beschützen und die Bedrohung gegen die traditionellen Familien abwenden, so der Politiker weiter. Wir müssen in Freiheit leben und nicht all dem ausgesetzt sein, was an unserer westlichen Grenze passiert, dort wo die Freiheiten aufgehoben werden.

Experten vermuten, dass die jüngsten Angriffe der PiS-Partei so kurz vor den Wahlen im Oktober dazu dienen sollen, die konservativen Wähler auf dem Land an die Urne zu holen. Die Partei liegt Umfragen zu folge noch immer in Führung und könnte ihre Regierungszeit für weitere vier Jahre sichern. Doch es gibt auch massive Kritik von Menschenrechtlern, welche die Partei beschuldigen, mit ihrer LGBTI+ feindlichen Rhetorik die Gewalt gegen die Community anzuheizen. Dies zeigte sich unter anderem bei den massiven Angriffen gegen die Pride in Bialystok.