RUMÄNIEN: Proteste gegen die Vorführung eines Gay Films
Man werde den Protesten nicht nachgeben und den Film in seiner vollen Länge zeigen, erklärte die Museumsleitung in einer Stellungnahme, welche im Zuge der Protestaktion veröffentlicht wurde. Man stehe für die freie Meinungsäusserung, begründeten sie die Entscheidung. Und so geschah es auch nachdem die Polizei die Protestaktion vor dem Muzeul Național al Țăranului Român, dem Museum des rumänischen Bauern, aufgelöst hat.
Der Protest wurde von Mitgliedern der rumänisch-orthodoxen Kirche organisiert, aber auch eine religiöse Jugendgruppe war vor Ort. Besonders letztere versuchte mit lauter Musik die Vorführung zu stören, und so kam es auch, dass der Start des Films verschoben werden musste. Ein Demonstrant meinte etwa, dass er gegen diese Art von Gay Propaganda in einem Gebäude protestiere, welches die Spiritualität der rumänischen Bauern symbolisiere und damit überhaupt nichts mit dieser Ideologie zu tun habe.
Für diesen Wirbel sorgte der Film Soldati, der Soldat, eine rumänisch-serbisch-belgische Co-Produktion, welcher die Liebe zwischen einem Anthropologen und einem ehemaligen Roma-Häftling zeigt. Auch gegen einen Film mit dem Thema Aids, welcher im selben Museum lief, wurde kurze Zeit später ebenfalls protestiert.
Was das Thema Homosexualität betrifft ist Rumänien sehr konservativ eingestellt, nicht zuletzt wegen der nach wie vor sehr starken rumänisch-orthodoxen Kirche im Land. Die gleichgeschlechtliche Liebe wurde den auch erst im Jahr 2001 legalisiert, also lange nach dem Ende des Eisernen Vorhangs.