RUSSLAND: Für LGBTs wirds an der Fussball-WM sehr gefährlich
Vor wenigen Tagen gab es eine Warnung: Die Football Supporters Federation aus England hat, wie zuvor bereits andere Fussball-Verbände, alle queeren Fans davor gewarnt, an den Fussball-Weltmeisterschaften in Russland öffentlich ihre Zuneigung zu zeigen, so sollen sie etwa, ihrer eigenen Sicherheit wegen, darauf verzichten, in der Öffentlichkeit Händchen zu halten.
Doch nun kamen weitaus beunruhigendere Nachrichten an die Öffentlichkeit: So erklärte etwa Joe White, der Leiter der Pride In Football-Kampagne, gegenüber The Mirror, dass man sogar schon Morddrohungen gegen LGBT-Fans erhalten habe. Es gebe Leute, welche erklärten, dass sie die LGBTs finden und niederstechen werden. Man nehme diese Drohungen sehr ernst und habe Untersuchungen eingeleitet. Die FIFA selber habe die russischen Behörden ebenfalls dazu gedrängt, diesen Vorfällen nachzugehen. Es sei aber nach wie vor sehr fragwürdig, dass man Russland und danach Katar überhaupt die Rechte zur Austragung der Fussball-WM übertragen habe.
Joe White selber wird an die WM fahren - er lasse sich nicht unterkriegen, erklärte er weiter. Man solle nicht wieder das Gefühl haben müssen, sich irgendwie anders benehmen zu müssen, als man wolle, so White weiter. Er werde seine Zunge sicher nicht irgendwelchen Leuten in den Hals stecken, doch er werde dorthin gehen um den Fussball und die Weltmeisterschaften zu erleben. Er werde sich auch hinstellen und sich bekannt machen, denn im Juni und Juli werden die Augen der Weltöffentlichkeit auf Russland gerichtet sein. Und wenn es sicher sei, dann werde er auch seine Regenbogenfahne mitnehmen, um wenigstens im Stadion etwas LGBT-Sichtbarkeit demonstrieren zu können. LGBT-Fans existieren nun mal genau so wie all die anderen Fans.
Seit Russland das Anti-Gay-Propagandagesetz eingeführt hat, haben sich die Hassverbrechen gegenüber LGBTs verdoppelt. Das Gesetz ist nach wie vor in Kraft, obwohl es sogar der Europäische Gerichtshof für Menschenrechte verboten hat. Zahlreiche russische Politiker und Behördenmitglieder haben zudem mehrfach bereits öffentlich betont, dass es in Russland gar keine Homosexuelle gebe...